Feisty Fawn

Allen Last-Minute-Problemen zum Trotz: Auf den Tag genau hat sich das Ubuntu-Team an den eigenen Zeitplan gehalten und vor kurzem die neue Version seiner Linux-Distribution zum Download freigegeben. Eins ist dabei klar: "Feisty Fawn" - so der Codename des ansonsten weniger glamourös betitelten Ubuntu 7.04 - soll die bisher beste Linux-Variante werden.

Pläne und Realität

Schon früh im Release Zyklus hat man sich einige ambitionierte Ziele für die neue Ubuntu-Ausgabe gesetzt. So sollten vor allem die Desktop-BenutzerInnen von zentralen Verbesserungen profitieren, die die Distribution von der Konkurrenz absetzen sollen. Was daraus geworden ist, und ob die aktuelle Ubuntu-Version das Upgrade - oder den Umstieg - lohnt, soll auf den folgenden Seiten ausführlich erörtert werden.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Auswahl

Wie gewohnt steht die neue Ubuntu-Version in einer Reihe von verschiedenen Ausführungen zum Download: Da wäre einmal die Desktop-CD, die wohl das Interesse der meisten BenutzerInnen wecken dürfte. Dahinter verbirgt sich eine LiveCD, mit der nicht nur gefahrlos in Feisty Fawn hineingeschnuppert werden kann, bei Gefallen kann das System auch gleich mittels eines grafischen Installers auf die Platte gebannt werden.

Alternativ

Wahlweise gibt es dann noch eine Alternate CD für alle, die den bis vor wenigen Versionen gebräuchlichen Text-Installer bevorzugen und eine Server-Ausführung von Ubuntu. All das gibt es dann auch noch in Ausführungen für 32- und 64-Bit-Rechner, die bisher angebotene PowerPC-Variante wurde hingegen mit der neuen Release fallen gelassen. Dafür gibt es die Server-CD auch noch in einer SPARC-Ausführung, eine Tatsache, die der Zusammenarbeit mit Sun geschuldet ist.

Flavours

Wem das noch nicht genug Auswahl ist, dem werden bei Ubuntu auch noch eine Reihe von verschiedenen "Geschmacksrichtungen" geboten. Neben dem Default-Ubuntu mit GNOME-Desktop gibt es noch das KDE-Pendant Kubuntu, das Xfce-basierte Xubuntu und das speziell auf den Bildungsbereich ausgelegte Edubuntu.

ShipIt!

Eine weitere erfreuliche Entscheidung: Mit der neuen Release ruft man das beliebte ShipIt-Programm wieder ins Leben zurück. Darüber können sich diejenigen, denen der Download zu umfangreich ist, oder die bei der physischen Verbreitung der Software helfen wollen, die Distribution kostenlos zuschicken lassen.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Installation

Wer bereits einmal eine der letzten beiden Versionen von Ubuntu eingerichtet hat, dem wird der Installer bekannt vorkommen. Für alle anderen nur kurz: Ubuntu versucht hier - mit Erfolg, so viel sei vorweggenommen - eine Linux-Installation möglichst simpel zu gestalten. Wer nicht von den vorgegebenen Bahnen abkommt, muss lediglich ein paar einfache Fragen beantworten und einige Male auf den Weiter-Knopf drücken, das wars auch schon.

Einteilung

Ein Bereich, der sich gegenüber der vorherigen Release geändert hat, ist die Partitionierung. Eine Änderung, die mehr als zwiespältige Eindrücke aufkommen lässt. Zwar funktioniert alles tadellos, wenn man die Vorschläge des Computers annimmt - das inkludiert auch das automatische Verkleinern von NTFS-Partitionen - wer allerdings die Einrichtung der Partitionen manuell vornehmen will, sieht sich mit einem neuen Tool konfrontiert, das nicht unbedingt eine Verbesserung gegenüber seinem Vorgänger darstellt.

Übersichtlichkeit

So wurde zwar die noch bei Ubuntu 6.10 als unübersichtlich kritisierte Trennung zwischen Partitionierung und Einrichten der Mount-Punkte aufgehoben, dafür gibt es keine grafische Darstellung der Partitionsaufteilung mehr, was die Benutzerführung nicht unbedingt intuitiver werden lässt.

Bug

Verschärfend kommt hinzu, dass man dann auch noch genau bei dem Bereich, der eigentlich ausgebessert werden sollte, gepatzt hat: Die Zuweisung eines Mount-Punkts gleich beim Einrichten einer Partition funktioniert nur, wenn man diesen manuell eintippt. Die eigentlich dafür vorgesehene Auswahlliste wird erst beim Editieren der Partitionseinstellungen bevölkert. Zweifelsohne "nur" ein gewöhnlicher Bug, aber eigentlich auch einer, der an so zentraler Stelle nicht durch die Testphase rutschen sollte.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Import

Aber es gibt auch Erfreuliches über den Installer zu berichten, den dieser hat Zuwachs bekommen: In einem eigenen Schritt können nun die Daten von bestehenden anderen Betriebssystemen in die neue Umgebung importiert werden.

Bookmarks

Dies reicht von den Browser-Bookmarks, über persönliche Dokumente bis zum eigenen Bildschirmhintergrund. Dazu durchsucht das Tool die Festplatte nach vorhandenen anderen OS-Partitionen und bietet die Übernahme der Einstellungen an, in welchem Account diese dann landen, darf frei gewählt werden.

Erfahrungen

Im Moment funktioniert dies allerdings noch nicht wirklich zuverlässig. So wurden im Test die Daten von einer deutschsprachigen Windows XP-Installation schlicht nicht gefunden, bei einer englischsprachigen, klappte es hingegen. Zusätzlich fand der Migrationsassistent auf einem weiteren Rechner von insgesamt fünf installierten Linux-Systemen gerade mal eins, und auch da wurden nur die Firefox-Einstellungen zur Übernahme angeboten. Trotzdem: Wenn die anfänglichen Macken einmal beseitigt sind, handelt es sich dabei um eine sehr gute Idee, die Ubuntu zweifelsfrei von anderen Linux-Distros positiv abhebt.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Start

Ansonsten geht die Einrichtung des Systems flott von der Hand, so das nach einem Reboot schon bald das neue System grüßt. In den meisten Fällen bedeutet dies wohl, dass sich der Update Manager rührt, der zur Installation wichtiger Softwareaktualisierungen rät. Zu diesem - und den anderen Paketmanagementtools gibt es in Ubuntu 7.04 wenig Neues zu berichten. Das macht aber auch gar nichts, immerhin standen sie schon bisher an der Spitze der verfügbaren Lösungen.

Ecken

Das gibt uns aber auch die Zeit mal einen Blick auf die Eckdaten des Systems zu werfen: Der Kernel trägt die Version 2.6.20, wie gewohnt hat man das Ganze aber um einige Patches erweitert. So ist in Feisty Fawn bereits der Support für die eigentlich erst für Kernel 2.6.21 vorgesehene Paravirtualisierungsschnittstelle VMI enthalten, die die kommende VMWare Workstation 6 für gesteigerte Performance zum Einsatz bringen soll.

GNOME und Co.

Auch bei den restlichen Bestandteilen von Ubuntu gibt es aus einem Aktualitätsblickwinkel so rein gar nichts zu bemängeln: X.org 7.2, GNOME 2.18.1, Firefox 2.0.0.3 oder OpenOffice.org 2.2 - alle sind sie in ihrer aktuellsten Version enthalten.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Mühsames

Wer alte Versionen von Ubuntu - oder auch die meisten anderen Distributionen - kennt, der weiß: Die Installation proprietärer Treiber gehört zu den nervigeren Aufgaben nach der Einrichtung eines Systems. Bei Ubuntu hat man sich nun aber etwas einfallen lassen, um das Ganze zu vereinfachen.

Eingeschränkt

Ein neues Einstellungsprogramm kümmert sich um den Bereich "Restricted Drivers". Es analysiert dafür die vorhandene Hardware und bietet Treiber an, die die Performance oder Funktionalität des Systems verbessern könnten. Ein Klick reicht dann, und nach einem weiteren Warnhinweis, der über die Problematik proprietärer Treiber aufklärt, werden diese auch schon installiert. Abgesehen von der Möglichkeit die entsprechende Software gleich von Haus aus zu installieren geht es wohl nicht mehr viel einfacher.

Screenshot: Andreas Proschofsky

3D

Am häufigsten wird dies wohl für die Aktivierung der Grafiktreiber von ATI und NVidia zum Einsatz kommen. Denn egal ob Spiele oder Desktop-Effekte, die freien Treiber kommen derzeit leider nicht an die 3D-Performance ihrer geschlossen entwickelten Geschwister heran.

Compiz

Apropos Desktop-Effekte: Aus dem Plan, diese von Haus aus zu aktivieren, ist auch in Feisty Fawn nichts geworden - Ubuntu-Gründer Mark Shuttleworth machte dafür im Interview mit dem WebStandard unlängst die mangelnde Qualität der zugehörigen Software verantwortlich. Aber Compiz/Beryl-Fans brauchen nicht zu verzagen, die Aktivierung der Desktop-Effekte ist gegenüber den letzten Releases erheblich vereinfacht worden.

Einstellungen

Nicht nur, das Compiz bei der Default-Installation mit auf die Platte wandert, lässt es sich auch über ein eigenes Einstellungstool per einfachem Mausklick aktivieren.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Cube

Vorausgesetzt man hat die richtigen Grafiktreiber im Rechner, erstrahlt dann der Desktop im neuen Glanz. Dies gilt zumindest für NVidia und Intel-Grafikkarten, bei ATI muss zusätzlich noch der alternative X-Server XGL installiert und eingerichtet werden.

Absturz

Der eine oder andere Bug hat sich leider aber auch hier eingeschlichen. So führt das Anklicken der der Desktop-Effekt-Checkbox auf Systemen, auf denen die richtigen Treiber nicht vorhanden sind, schon mal zu einem Absturz des X-Servers.

Preferences

Auch ist das Einstellungstool etwas gar spärlich ausgefallen, gerade einmal zwei Auswahlpunkte sind dort zur Konfiguration der Desktop Effekte vorgesehen. Wem das nicht reicht, dem sei die Installation des gnome-compiz-managers empfohlen, der hier deutlich mehr bietet.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Codecs

Ein weiterer Bereich, in dem Ubuntu mit der neuen Release deutlich nachbessert, ist der der Multimedia-Unterstützung. Was früher über lange HOWTOS oder eigene Tools abgewickelt wurde, soll nun mit wenigen Klicks erledigt werden können: Die Installation zusätzlicher Codecs.

Neu

So scheitert Ubuntu im Unterschied zu früheren Versionen nicht mehr einfach mit mehr oder weniger aussagekräftigen Fehlermeldungen, wenn versucht wird ein nicht unterstütztes Audio- oder Videoformat abzuspielen, sondern bietet einen Ausweg aus der Misere an: Mittels eines Popups wird die Installation des notwenigen Codecs angeboten.

Ausnahmen

Im Test funktionierte dies auch hervorragend, einzige Einschränkung: Bei in Webpages integrierten Videos tat sich gar nichts, das Bild blieb einfach schwarz, ein Hinweis blieb aus.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Restricted

Außerdem bietet Ubuntu mit Feisty ein Paket an, mit dem sich eine ganze Reihe von aus rechtlichen Gründen in der Grundinstallation fehlenden Paketen in einem Durchgang einrichten lassen. Die "Ubuntu Restricted Extras" vereinfachen so die bereits gewohnte Einrichtung nach der anfänglichen Installation eines Ubuntu-Systems erheblich.

Komponenten

Über das Meta-Package werden so unter anderem Java, Flash, die Microsoft Truetype-Fonts aber eben auch zahlreiche Multimedia-Codecs aufgespielt. Ganz ohne weitere Nachbesserungen werden die meisten BenutzerInnen aber anschließend noch immer nicht auskommen, so fehlt etwa der DVD-Support, da an die Aufnahme der dazu notwendigen libdvdcss in ein solches Paket aus rechtlichen Gründen nicht zu denken ist.

Extern

Für solche Bedürfnisse ist man dann weiterhin auf externe Repositorys wie Medibuntu angewiesen. Weiter Informationen zu diesem Thema bietet wie gewohnt die Seite zu den "Restricted Formats" im Ubuntu Wiki.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Automatix2

Wem das zu umständlich ist, der kann natürlich auch weiterhin auf Tools wie das extern erhältliche Automatix2 zurückgreifen. Das Programm ermöglicht mit wenigen Klicks alle notwendigen Komponenten zu installieren. Auch wenn die Ubuntu-EntwicklerInnen vom Einsatz eines solchen Tools explizit abraten, so hat es doch mittlerweile zahlreiche AnhängerInnen gefunden.

Unerwünschter Bonus

Automatix2 funktioniert im Test dann auch problemlos, allerdings fällt negativ auf, dass Automatix2 dazu neigt, viel unnötige Softwarekomponenten mit auf die Platte wandern zu lassen. So werden mit der eigentlich anvisierten Installation einiger zusätzlicher Codecs auch gleich der Beep Media Player und eine Reihe von KDE-Libraries mitinstalliert. Der Wechsel des Backends des Media-Players Totem ist hingegen tatsächlich unumgänglich, da GStreamer derzeit keinen funktionstüchtigen DVD-Support bietet, die xine-lib hingegen schon.

Extras

Automatix2 hat aber auch noch andere Möglichkeiten, etwa die Einrichtung zusätzlicher Softwarekomponenten - wie Google Earth oder Picasa - die sonst nicht in den offiziellen Repositories zu finden sind. Etwas nervig allerdings, dass das Programm nicht anderenorts bereits installierte Komponenten - etwas den Flash Player - erkennt und erst recht wieder zur Einrichtung anbietet.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Avahi

Erstmals von Haus aus aktiviert wurde mit Feisty Fawn der Avahi-Support: Dabei handelt es sich um eine Technologie, um automatisch Services im Netz aufzuspüren, ähnlich Apples "Bonjour".

Möglichkeiten

Damit lassen sich dann etwa Drucker unproblematisch entdecken, auch ist es möglich seine Musiksammlung - auf Wunsch - mit anderen zu teilen. So können dann im Musik-Player Rhythmbox die Songs von anderen Rechnern im Netz wiedergegeben werden.

Netzwerkfragen

Apropos Netzwerk: Positiv anzumerken ist, dass bei Ubuntu 7.04 nun endlich der NetworkManager von Haus aus für die Netzwerkaufgaben zuständig ist. Vor allem für Laptop-BenutzerInnen erleichtert dies die Einrichtung neuer Verbindungen erheblich, das Gros der gewohnten Aufgaben passiert hier automatisch. Wer will kann natürlich auch weiterhin seine Einstellungen manuell vornehmen.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Apport

Besonders stolz sind die Ubuntu-EntwicklerInnen auf Apport, ein neues Framework, um Programmabstürze aufzuzeichnen. Mit den daraus gewonnenen Informationen, soll die Qualität der Software weiter verbessert werden.

Übermittlung

Entgegen bisherigen Lösungen in diesem Bereich - etwa dem Bug Buddy von GNOME - wurde Apport auf Kernel-Ebene realisiert, soll also für alle Programme funktionieren. Die notwendigen Informationen zur Analyse des Crashes werden automatisch gesammelt, die UserInnen können diese mit einem Klick an das Ubuntu-Projekt übermitteln, dass es dann wieder an die Upstream-EntwicklerInnen weiterreicht.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Look

Neben den Verbesserungen an der Software haben sich die Ubuntu-EntwicklerInnen auch einmal mehr der Verfeinerung des Looks der Distribution gewidmet. Dadurch präsentiert sich "Feisty Fawn" in dieser Hinsicht erfreulich konsistenter als seine Vorgänger.

Office

Zu sehen ist das neben dem einheitlicheren Look bei den Anwendungs-Icons auch bei OpenOffice.org: Der freien Office-Suite wurde ein eigenes Ubuntu Human Icon-Theme verpasst (das zu weiten Teilen auf den Tango-Icons beruht).

Screenshot: Andreas Proschofsky

Software

Nichts weltbewegend Neues in Hinblick auf die installierten Anwendungen von Feisty Fawn zu berichten: Die Liste ist gegenüber "Edgy Eft" weitgehend unverändert geblieben, große neue Programme sind nicht hinzugekommen, umgekehrt sind auch keine aus der Distribution geflogen.

Fehlend

Das bedeutet auch, dass weiterhin keine Desktop-Suche in das Basis-Paket integriert wurde. Muss aber auch nicht unbedingt sein, immerhin lassen sich sowohl Beagle als auch Tracker ohne Probleme nachinstallieren und präsentieren sich dann wohl integriert mit dem restlichen System.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Basis

Neben den bereits erwähnten Neuerungen profitiert die neue Ubuntu-Release natürlich noch von den Verbesserungen, die zwischenzeitlich in den einzelnen Softwarekomponenten vorgenommen wurden.

Neues

So kann etwa die nun eingesetzte Version 2.18 des GNOME-Desktops mit einigen Verbesserungen aufwarten, sei es beim CPU Frequency Scheduling oder bei Basistechnologien wie Cairo, das zahlreiche Performanceverbesserungen spendiert bekommen hat. Weitere Infos zu GNOME 2.18 können in der entsprechenden Ansichtssache nachgelesen werden.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Upgrade

Wer bereits ein funktionierendes Ubuntu auf seiner Festplatte hat, wird vielleicht mit dem Gedanken spielen, ein Upgrade einer vollständigen Neuinstallation vorzuziehen. Dieses wird den BenutzerInnen auch seit der Veröffentlichung von "Feisty Fawn" im Update Manager angeboten.

Erfahrungen

Ob dieser Weg zur neuen Ubuntu-Release ein erfolgreicher ist, hängt vor allem davon ab, wie stark man sein System zuvor den eigenen Bedürfnissen angepasst hat. So hat sich etwa auf einem Test-System das nun per Default installierte Compiz mit einer früher von einem externen Repository bezogenen Version der Sofware in die Haare gekriegt.

Unproblematisch

Auf Systemen, auf denen entsprechende Anpassungen nicht vorgenommen wurden, verlief das Upgrade hingegen erfreulich problemlos. Etwas nervig allerdings, dass dabei zwischendurch der Installationsvorgang immer wieder unterbrochen wird, um die BenutzerInnen zu diversen Entscheidungen zu drängen. Ob es wirklich sinnvoll ist, unbedarfte BenutzerInnen vor für sie oft eher kryptische Fragen zu stellen, ist freilich eher zweifelhaft. Mehr als ein "Wird-schon-gut-gehen"-Klick auf den Weiter-Knopf wird da nicht folgen, da kann das Ganze auch gleich automatisch erledigt werden.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Fazit

So präsentiert sich Ubuntu 7.04 vor allem als evolutionäre Verbesserung der Bestehenden. Wirklich große Überraschungen gibt es nicht, allerdings kann dies in einem 6-Monats-Zyklus ohnehin nur begrenzt erwartet werden.

Pluspunkte

Trotzdem erfreuen vor allem die vereinfachte Codec-Installation, das neue Tool zur Aufspürung propriertärer Treiber und die bessere Compiz-Integration. Alle drei ersparen den Ubuntu-BenutzerInnen einige Schritte zur nachträglichen Konfiguration des Systems. Auch ist es natürlich immer gut, weniger auf externe Repositories angewiesen zu sein. Immerhin haben diese auch gerne mal die Angewohnheit, ohne Vorwarnung wieder zu verschwinden.

Top

Eins ist damit sicher: Die neue Ubuntu ist die beste, die es je gab, daran ändern auch kleinere Rückschritte - etwa beim Paritionierungstool - nichts. Somit ist "Feisty Fawn" für viele Linux-EinsteigerInnen die erste Wahl, auch wegen der hilfreichen - und großen - Community. Für schon bestehende Ubuntu-BenutzerInnen sollte ein Upgrade ebenfalls lohnen, alleine schon um die aktuellere Softwareausstattung zu bekommen. Und da es Ubuntu wirklich leicht macht auf die neue Version zu aktualisieren, sollte dies auch keine gröberen Schwierigkeiten bereiten. (Andreas Proschofsky)

Screenshot: Andreas Proschofsky