Foto: UNFPA
Zürich - Der UNO-Weltbevölkerungsfonds ( UNFPA ) und Rotary International (RI) wollen gemeinsam gegen das Weltbevölkerungswachstum vorgehen. Eine Konferenz in Zürich soll erste Aufschlüsse über den Problemkreis ergeben. An den Beratungen, die von Freitag bis Sonntag in Zürich-Oerlikon stattfindet, nehmen über 600 Personen aus 46 Ländern teil. RotarierInnen, VertreterInnen von Nichtregierungsorganisationen, der UNFPA und des Bevölkerungsinstitutes Washington befassen sich mit der Frage, wie der Teufelskreis aus Bevölkerungswachstum, zunehmender Armut und Umweltzerstörung gebrochen werden kann. Eine am Freitag aufgestellte Tafel mit den Bevölkerungszahlen der Jahre 2000 und 2050 zeigte das Ausmaß der Bevölkerungsexplosion: Indien beispielsweise hat vor Kurzem die Ein-Milliarden-Grenze überschritten, in 50 Jahren vermutet man 1,6 Milliarden Einwohner. In Nigeria soll die Bevölkerung von 123 auf 304 Millionen steigen, in Äthiopien von 60 (1997) auf 188 Millionen. Verbesserung der Situation der Frauen Dazu Werner Fornos, Vorsitzender des Bevölkerungsinstituts Washington: "97 Prozent des Wachstums fällt in den ärmsten Teilen der Welt an, wo die Regierungen sich schwer tun, mit ihrer rasch wachsenden Bevölkerung fertig zu werden." Als mögliche Lösungsansätze im Kampf gegen die Spirale von zunehmender Armut, ungenügenden Ressourcen, Umweltzerstörung und Gewalt sieht Fornos die Verbesserung der Situation der Frauen in der Dritten Welt an. Man müsse den Kampf gegen ihr Analphabetinnentum aufnehmen und für bezahlte Arbeit eintreten. Erst mehr Bildung für Frauen schaffe die Möglichkeit, dass jede Familie ihre Größe selber bestimmen könne. Die RotarierInnen wollen nach eigenen Angaben Jugendliche motivieren, als Freiwillige bei Entwicklungshilfeprojekten in der Dritten Welt mitzuarbeiten. (APA/sda)