"Eines dieser Großkaufhäuser, die knapp nach der Eröffnung bereits nach Entsorgung schreien."

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Die Betreiber des kulturkulinarischen Lokals phil in der Wiener Gumpendorfer Straße (mit einer "Philiale" im Gartenbaukino) lassen sich immer wieder nette Aktionen einfallen. Jüngst veranstalteten sie für Sprachliebhaber einen Drei-Konsonanten-Wettbewerb. Zu den Gewinnern zählen die Schöpfer von Worten wie "Fetttango", "Bestellliebe", "Falllust", "Pufffutter" (Viagra?) "kafffrustiert", "bettträge" und die "Hasssonde" (mit der zum Beispiel Zahnärzte gerne herumstochern). Sieger wurde der Vierfachsilber "Unfalllloyd". Das dürfte jemand sein, der beim Versicherungsmarkt "Lloyds of London" für Unfälle zuständig ist. Es könnte sich dabei aber ebenso um ein uneheliches Kind von Andrew Lloyd Webber handeln. Sehr inspirativ auch: der "Sondermülllügner", ein Mensch, der behauptet, Müll getrennt zu haben, ehe er inflagranti mit einer Batterie im Kaffeesudfilterpapier erwischt wird. In diesem lautmalerischen Zusammenhang drängt sich eine Sondermülllugnercity auf, eines dieser Großkaufhäuser, die knapp nach der Eröffnung bereits nach Entsorgung schreien - doch es wird sich in dieser rohen Welt wohl niemals ein geeignetes Lager dafür finden. (Daniel Glattauer, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 16.4.2007)