Wien - Die Bawag trennt sich von allen kubanischen Kunden; die künftig dem US-Fonds Cerberus gehörende Bank beruft sich auf "aufsichtsrechtliche US-Bestimmungen" des Office of Foreign Assets Control (OFAC), das Geschäfte mit bestimmten Regierungen, Ländern bzw. deren Unternehmen untersagt - und eben mit allen kubanischen Staatsbürgern.

Weitere laut OFAC gebannte Staaten, mit denen demnach auch die Bawag keine Geschäfte machen darf: bestimmte Balkanländer, Weißrussland, Myanmar, Côte d'Ivoire, Kongo, Iran (sieh dazu auch "Nach Kuba der Iran"), Irak, Liberia, Nordkorea, Sudan, Syrien und Simbabwe. Libyen, wo die Bawag eine Repräsentanz hat, steht nicht mehr unter US-Sanktion. Allerdings muss Bawag-Chef Ewald Nowotny (der den Rauswurf der Kubaner bedauert) auch eine 267 Seiten umfassende Liste von 3500 Personen und Unternehmen (viele davon auf dem Balkan und in Russland daheim) durchackern, die vom US-Bann erfasst sind.

"Austria" kommt mehr als hundertmal vor; meist im Kontext mit palästinensischen Organisationen. Für Arbeit ist gesorgt, die Banker durchforsten alle fraglichen Konten. (gra, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 16.4.2007)