Am Freitagvormittag, dem 13. April versammelten sich rund 20 Greenpeace-Aktivisten aus verschiedenen Ländern vor einem Wiener Apple-Shop, um den Elektronikkonzern aufzufordern auf Risiko-Chemikalien in seinen Produkten zu verzichten und ein weltweites Rücknahmesystem für gebrauchte Geräte einzuführen.
Olivia Langhoff, Leiterin der Chemiekampagne von Greenpeace International meint "Steve Jobs sollte alles daran setzen, Apple so schnell wie möglich zum Marktführer für ökologischere Elektronik-Produkte zu machen". Grund für die Aufregung ist, dass der Hersteller seit Herausgabe des Umwelt-Rankings der Top-14-Elektronikkonzerne im Gegensatz zu anderen Produzenten wie Lenovo oder Dell nichts getan hat, um seine Position zu verbessern und immer noch, scheinbar unbeeindruckt, dem Feld hinterherhinkt. "Wenn Lenovo das kann, kann Apple das auch", so die Sprecherin gegenüber dem WebStandard.
Wer sich dramatische Szenen erwartet hatte, angekettete Arme an sündteuren MacPros sehen wollte, wurde enttäuscht. Die Stimmung konnte indes als entspannt und informativ bezeichnet werden, Passanten beschenkte man mit grünen Äpfeln (übrigens ein geschmackvoller Wink mit dem Zaunpfahl), Shop-Besuchern wurde ein Info-Blatt in die Hand gedrückt.
"Wir haben nichts gegen Apple, im Gegenteil. Wir wollen nur, dass sie ihre Produktpolitik ändern", betont eine Aktivistin. Gerade für eine Firma, die sich Innovation auf die Brust geschrieben hat, sei es laut den Umweltschützern wichtig auch aus ökologischer Sicht führend zu sein. So sollten die Produkte unter anderem künftig PVC-frei sein.
Den Shop-Besitzer schien der "Aufmarsch" nicht zu stören. "Die Händler sind ja selbst daran interessiert, umweltfreundlichere Geräte zu verkaufen", erklärt eine Sprecherin.
Von Boykott im Hause Greenpeace ist offensichtlich nichts zu sehen.
Mehr Informationen zu der Aktion finden Sie auf der eigens errichteten Webseite unter den Stichwörtern iPoison und iWaste. Eine genaue Auflistung des Umweltrankings gibt es als PDF zum Download. (Zsolt Wilhelm)