Das Imperfekt in der Beschreibung nimmt die Kritik vorweg: Die US-Sitcom Seinfeld - ab Dienstag 0.20 Uhr im ORF - kommt gut 15 Jahre zu spät.
Er war als Klassiker im Sony-Filmpaket zu haben, begründete ORF-Serienchefin Andrea Bogad-Radatz. Also seien wir gnädig: Besser spät als nie. Dass die Serie jetzt dank Zweikanalton sogar in Originalfassung zu sehen sein wird, freut nämlich sogar den pharisäerhaften Bildungsbürger sehr. Die würzigen Dialoge gelten als schlicht unübersetzbar.
Das wirkte sich auf die Quote aus. In Deutschland lief die Serie zwischen 1995 und 2000 auf Kabel Eins und später auf ProSieben. Beide mit mäßigem Erfolg. Möge der späten Wiedergutmachung im ORF mehr Erfolg beschieden sein.
Vom sinnlosen Dasein des Menschen erzählt Seinfeld im New York der 90er. Die Folgen halten sich auffallend handlungsreduziert. Der Frauenbesuch in Folge eins etwa wird virtuos zerredet und zerkaut, bis nichts mehr übrig bleibt. Berühmtester Seinfeld-Abkömmling ist übrigens Jerry Stiller, King of Queens-Fans bestens als kauziger Arthur bekannt.