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Der Lavastrom des Piton de la Fournaise ist mit drei Millionen Kubikmetern pro Tag "kolossal".

Foto: APA/EPA/Richard Bouhet
Saint Denis de la Reunion - Die gewaltige Eruption des Vulkans Piton de la Fournaise auf La Reunion bringt den Experten immer neue Überraschungen. Magma wurde mehr als 200 Meter in die Höhe geworfen. Der Lavastrom sei mit drei Millionen Kubikmetern pro Tag "kolossal", erklärte das Vulkanologische Institut der französischen Insel im Indischen Ozean. Am Samstag schwächte sich die Tätigkeit des Vulkans allerdings ab.

Der Dolomieu, einer der beiden Hauptgipfel des Vulkans in 2.600 Metern Höhe, stürzte ein. "Der Vulkan bricht zusammen", titelte Le Quotidien de la Reunion" am Samstag. Für die Inselbewohner besteht nach Angaben der Behörden aber keine Gefahr. Häuser sind nicht bedroht.

Einstürzende Höhlen

Erstmals seit Gründung des Vulkan-Observatoriums auf La Reunion vor zwei Jahrzehnten registrierten die Experten zahlreiche Erdstöße der Stärke drei. Der Observatoriumsleiter Thomas Staudacher begründete dies mit dem Einsturz unterirdischer Kammern nach dem Ausfluss der Lava. Höhlen von 100 Metern Durchmesser und 150 Metern Tiefe seien eingebrochen.

Anrainer sagten, der Berg habe sich in ein Monstrum verwandelt. Touristen sprachen von "teuflischer Schönheit". Wegen der Erdstöße hatten viele Angst, in der Nähe des Vulkans zu bleiben. Die Lava floss mit mehr als 60 Stundenkilometern in mehreren Strömen in den Indischen Ozean und hat ein Dorf vom Straßennetz abgeschnitten. Außerdem spie der Vulkan Gas- und Rauchwolken aus. Hin und wieder ging ein saurer Ascheregen nieder. (APA/dpa)