In den österreichischen Volksbank-Filialen wurden 2006 rund 670.000 Privat- und 101.000 Kommerzkunden betreut.

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Wien - Die österreichischen Volksbanken haben ihr Wachstum auch im Geschäftsjahr 2006 fortgesetzt. Das Geschäftsvolumen wurde ebenso ausgeweitet wie die Ergebniskennziffern. "Die Volksbanken-Erfolgsstory ist 2006 weitergegangen", erklärte der Vorstandschef des Volksbankenverbands ÖGV, Hans Hofinger, in der traditionell am Karfreitag stattfindenden Pressekonferenz.

Die Direktkredite des Volksbanken-Sektors in der Primärstufe (65 Volksbanken mit 546 Filialen ohne Spitzeninstitut ÖVAG) fielen mit 14,17 (2005: 13,45) Mrd. Euro um 5,4 Prozent höher aus, die Primäreinlagen legten um 7,8 Prozent auf 16,79 (15,57) Mrd. Euro zu. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) wuchs um 6,7 Prozent auf 129,1 (121,0) Mio. Euro, das vorläufige Betriebsergebnis lag mit 247,9 (225,5) Mio. Euro um knapp 10 Prozent über dem Jahr davor.

Zuwachs über Branchenschnitt

Die Bilanzsumme wurde um 6,4 Prozent auf 22,29 (20,95) Mrd. Euro ausgeweitet. Mit einem Wachstum der Spareinlagen um 5,9 Prozent auf 10,36 (9,79) Mrd. Euro fiel der Zuwachs deutlich höher aus als im Branchendurchschnitt, der sich laut Nationalbank auf 2,1 Prozent belief.

Der Provisionsertrag stieg um 3,3 Prozent auf 185 Mio. Euro, der Nettozinsertrag wuchs um 5,2 Prozent auf 428,6 Mio. Euro. Der Sachaufwand konnte um 3,8 Prozent auf 137,7 Mio. Euro gedrückt werden, während der Personalaufwand um 5,5 Prozent auf 277,1 Mio. Euro zunahm.

Die Eigenmittelausstattung der Primärstufe erhöhte sich um 10,6 Prozent auf 2,26 Mrd. Euro. Allein mit dem Kernkapital in Höhe von 1,68 Mrd. Euro - 10,6 Prozent der Bemessungsgrundlage - wurden die Anforderungen des Bankwesengesetzes (8 Prozent) deutlich übererfüllt.

4.760 Mitarbeiter

Die Primärstufe habe 2006 insgesamt 83 Arbeitsplätze geschaffen und beschäftigte damit 4.760 Personen. Die Volksbanken betreuten rund 670.000 Privat- und 101.000 Kommerzkunden. Ein Drittel aller heimischen Klein- und Mittelbetriebe sind Volksbank-Kunden. 21.800 Neukunden wurden im vergangenen Geschäftsjahr dazugewonnen.

Die gesamte Volksbank-Gruppe - die 65 Banken der Primärstufe, der ÖVAG-Konzern und die Bausparkasse ABV - hat 2006 mit einer Bilanzsumme von 82,2 (68,4) Mrd. Euro und 11.800 (11.000) Mitarbeitern die Bawag P.S.K.-Gruppe überholt und rückte damit in der heimischen Bankenlandschaft auf den vierten Platz vor. Mit Eigenmitteln von 6,3 Mrd. Euro bringt es die Gruppe auf eine Eigenmittelquote von 12,7 (11,4) Prozent. Spitzenplätze weist die Gruppe laut Hofinger bei der Kundenzufriedenheit (Primärstufe), bei Unternehmensfinanzierung (Investkredit), Kommunalfinanzierungen (Kommunalkredit), bei Zertifikaten (ÖVAG) oder als Immobilieninvestor in den CEE-Ländern auf.

Rating

Als erster dezentraler Sektor Österreichs habe der Volksbanken-Verbund ein Verbund-Rating erhalten. Die Agentur Fitch bewertete die langfristige Bonität im Dezember mit "A". Damit habe der Verbund "und jede einzelne Volksbank dasselbe Rating-Ergebnis wie die großen österreichischen Kommerzbanken BA-CA und Erste Bank", so Hofinger.

Das Geschäftsmodell, Kunden in ihrem lokalen Umfeld zu versorgen, spiele eine Schüsselrolle bei der Wahrung der Vielfalt in Europa und fördere den sozialen Zusammenhalt, unterstrich Hofinger einmal mehr. Die rechtlich selbstständigen Volksbanken stehen im Eigentum von mehr als einer halben Millionen Österreicher. Zusammen mit der Bausparkasse ABV hat die Gruppe 670.000 Mitglieder. (APA)