Vorstandsmitglied des P.E.N.-Clubs
Christiane Thurn-Valsassina wurde am 23. März 1943 als Christiane Singer in Marseille geboren. Nach dem Studium der Romanistik arbeitete sie in der Schweiz als Lektorin an der Universität Basel und als Gastprofessorin an der Universität Fribourg. Von 1990 bis 1998 war sie Generalsekretärin des österreichischen P.E.N.-Clubs, dem sie bis zu ihrem Tod als Vorstandsmitglied angehörte.
Spirituelle und ethische Dimension
Christiane Singer schrieb unter ihrem Mädchennamen vor allem auf Französisch. Im Mittelpunkt ihres Werks steht die Auseinandersetzung mit der spirituellen und ethischen Dimension des Lebens. Zu ihren Romane und Essaybänden zählen "La guerre des filles (1981, Mädchenkrieg), "Histoire d'âme" (1988, Seelengeschichte, Prix Albert Camus 1989), die mit dem Prix Anna de Noailles der Académie francaise prämierte "Éloge du mariage, de l'engagement et autres folies" (2000, Lob der Ehe, des Engagements und andere Verrücktheiten) oder "Les septs nuits de la reine" (2002, Die sieben Nächte der Königin).
Für ihren letzten Roman "Seul ce qui brûle" (2006, Nur was brennt) wurde Singer mit dem Prix de la langue francaise 2006 (Preis der französischen Sprache) ausgezeichnet. Auf Deutsch sind die Romane "Rastenberg" (1996) und "Der Tod zu Wien" (La mort viennoise, 1978), für den sie den Preis des französischen Buchhandels erhielt, sowie "Zeiten des Lebens. Von der Lust sich zu wandeln" (Les âges de la vie, 1983) erschienen.
Gefragte Psychotherapeutin
Neben ihrer literarischen Tätigkeit arbeitete Singer, die auch eine Ausbildung in Initiatischer Therapie absolviert hat, als Psychotherapeutin und war eine gefragte Vortragende. In ihrem französischen Verlag Albin Michel kommen demnächst unter dem Titel "Dernier fragment d'un long voyage" (Letztes Fragment einer großen Reise) ihre Tagebuchaufzeichnungen über ihre Krankheit und ihr Sterben heraus.