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Wie man den Chemie-Unterricht spannender gestalten kann, ist eine Frage, mit der sich Europas Chemielehrer beim Kongress "Chemie macht mobil" beschäftigen werden.

Foto: apa/ap/prietschl
Graz - Europäische Chemielehrer bilden sich vom 11. bis 14. April an der obersteirischen Montanuniversität Leoben weiter. Über 500 Teilnehmer aus der EU, Israel, USA und Südafrika haben sich bereits zum Kongress angemeldet, so Johann Wiesinger, Präsident des Verbandes der Chemielehrer Österreichs (VCÖ). "Chemie macht mobil" lautet das Motto des Treffens: So werden unter anderem alternative Brennstoffe und Biotreibstoffe in Vorträgen, Workshops und Diskussionen behandelt.

Die Veranstaltung läuft auf drei Schienen: "Die Wissenschaftliche, in der den Lehrern neue Erkenntnisse aus der Forschung vorgetragen werden, damit sie diese in den Schulen weitergeben können. Dann die Fachdidaktische, zum Beispiel wie kann man den Unterricht besser machen oder Neue Medien einsetzen und dann die Praktische mit Experimenten und Exkursionen", berichtete Wiesinger. Zusätzlich findet am Freitag (13.4.) ein Schülerkongress mit Vorträgen und Experimenten für rund 500 Kinder statt. Einen Tag zuvor können sich 150 Volksschüler im "Mitmachlabor" selbst als große Forscher betätigen.

Naturwissenschaften unterrepräsentiert

"Industrie und Wirtschaft brauchen naturwissenschaftlichen Nachwuchs", so Montanuni-Rektor Wolfhard Wegscheider. "Das Problem ist, dass naturwissenschaftliche Bildung in Österreich nicht sehr geschätzt wird", meinte Wiesinger. In Ländern wie Deutschland oder Asien sei das nicht der Fall - aus diesen Ländern würden auch die meisten Entwicklungen kommen.

"Wenn man in der Öffentlichkeit sagt, man hat 'Figaros Hochzeit' nicht gesehen, ist das so etwas wie eine Kulturschande. Wenn man sagt, ich kenne die Zusammensetzung einer Salzlösung nicht, ist das fast schon salonfähig", meinte Wiesinger. Österreich müsse mehr Wert auf Naturwissenschaften legen. Dazu seien mehr Unterrichtsstunden und eine bessere Ausstattung in der Schule notwendig, ebenso zumindest teilweise eine Klassenteilung für den naturwissenschaftlichen Experimentalunterricht. Außerdem sollten auch Industrie und Wirtschaft mehr Kooperationen mit Schulen eingehen. (APA)