Je nach Lichtbedingungen kontrahierten oder erschlafften damit auch die Muskeln, wie die Forscher im britischen Fachblatt "Nature" berichten. Zukünftige klinische Anwendungen dieser "Erregungssteuerung" schließen die Wissenschafter nicht aus, Ziel sei es aber zunächst, die Abläufe in Nervenschaltkreisen besser untersuchen zu können.
Funktionsweise von Nervenzellen als Hauptinteresse
Die Forscher um Alexander Gottschalk vom Institut für Biochemie der Johann Wolfgang Goethe Universität in Frankfurt am Main schleusten zunächst in Zellkulturen, später in die Nervenzellen der Fadenwürmer (Caenorhabditis elegans) einen Chlorid-Kanal ein, genannt NpHR. Dieser wird über ein Lichtsignal gesteuert, und zwar so, dass er die Aktivität der Nervenzellen binnen Millisekunden hemmt, sobald ihn gelbes Licht erreicht. Zusammen mit einem weiteren Protein-Kanal, ChR2, der die Nervenzellen auf ein blaues Lichtsignal hin aktiviert, konnten die Wissenschaftler die Bewegungen des Fadenwurms steuern. Das eine Protein funktioniert quasi als An-, das andere als Ausschalter der Nervenzellen.