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Zehn Tornado-Jets der deutschen Bundeswehr sind am Montag in Richtung Afghanistan gestartet, um den Kampf gegen die Taliban mit Aufklärungsflügen zu unterstützen.

Deutschlands Verteidigungsminister Franz Josef Jung verabschiedete auf dem Fliegerhorst Jagel im Bundesland Schleswig-Holstein die Piloten und rund 200 Soldaten des Aufklärungsgeschwaders „Immelmann“, die am Donnerstag im deutschen Hauptquartier im nordafghanischen Masar-i-Scharif eintreffen sollen.

Foto: AP/Heribert Proepper

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Obwohl die internationale Afghanistan-Truppe nur sechs Flugzeuge angefordert hat, wurden zehn Maschinen losgeschickt.

Dies ist eine Vorsichtsmaßnahme, um sicherzustellen, dass sechs Flieger am Bestimmungsort eintreffen, wenn es auf dem Weg oder bei den geplanten Tankstopps in Sardinien und den Vereinigten Arabischen Emiraten zu unvorhergesehenen Zwischenfällen kommt. Als mögliche Probleme nennt die „Süddeutsche Zeitung“ nennt Reifenplatzer oder Vögel, die in ein Triebwerk geraten. Geht alles glatt, kehren zwei Maschinen in Sardinien um, zwei am Golf.

Foto: AP /Kai-Uwe Knoth

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Der Auslandseinsatz der Tornados, die Gefechte im umkämpften Süden Afghanistans aus der Luft verfolgen und ihre Beobachtungen an die Bodentruppen weiterleiten sollen, ist in Deutschland nicht unumstritten.

Kritiker argumentieren, dass sie für die Taliban legitime militärische Ziele darstellen und, falls sie unter Beschuss geraten, zur Selbstverteidigung gezwungen werden könnten. Dies wäre ein weiterer Schritt zur direkten Beteiligung deutscher Truppen an den Kampfhandlungen.

Das Bild zeigt einen Luftangriff auf Taliban-Stellungen in der Provinz Kandahar.

Foto: AP /David Guttenfelder

Auch die Rolle der Aufklärer im Falle eines US-Angriffs auf den Iran ist Gegenstand heftiger Diskussionen. Ihr geplanter Einsatzort Masar-i-Scharif liegt nur gute eineinhalb Flugstunden von der Grenze entfernt.

Bei den Nato-Luftangriffen auf Jugoslawien spielten die deutschen Tornados eine wichtige Rolle.

Grafik: derStandard.at/Landkarte: CIA

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Verteidigungsminister Jung bemüht sich, die Gegner des Auslandseinsatzes zu beschwichtigen: Er betonte bei der Abschiedszerominie, die Tornados hätten einen reinen Aufklärungs- und keinen Kampfauftrag.

Der Einsatz diene dem Schutz der Isaf und der deutschen Soldaten ebenso wie dem Schutz der zivilen Helfer und der afghanischen Bevölkerung, betonte Jung. Außerdem helfe die Entsendung der Tornados auch der Sicherheit in Deutschland.

Den Piloten wünschte er alles Gute. "Ich hoffe, dass Sie eine glückliche Hand haben ... und gesund wieder zurückkehren." (bed/derStandard.at/3.4.2007)

Foto: Getty Images/ Andreas Rentz