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Apple-Boss Steve Jobs und Eric Nicoli, CEO der EMI Group bei der Verkündung des DRM-freien Musikangebots

Foto: KIERAN DOHERTY / REUTERS
Angesichts der gemeinsamen Verlautbarung von EMI und Apple künftig Musik ohne Digital Rights Management, und der Ereignisse zuvor, liegt es auf der Hand: Apple-Boss Steve Jobs hat die Musikindustrie zur Vernunft gebracht und die KonsumentInnen vom DRM - das man selber ja nie wollte - befreit.

Falsch

Eine Darstellung, wie sie momentan ebenso populär wie falsch ist, das zumindest streicht der andere Teil des Deals - EMI - heraus. Man selbst sei mit dem Wunsch DRM-freie Songs zu verkaufen auf Apple zugegangen und nicht umgekehrt, so Jeanne Meyer, Sprecherin des Musik-Labels gegenüber dem Online-Magazin Gizmodo.

Erkenntnisse

Man habe sich zu diesem Schritt entschlossen, da eigene Untersuchungen ergeben hätten, dass die KonsumentInnen ein starkes Interesse an DRM-freier Musik hätten. EMI hatte in den vergangenen Monaten einige Feldversuche mit dem Verkauf von nicht kopierbeschränkter Musik gemacht, die offenbar erfolgreich verlaufen sind.

Business

Natürlich hofft man durch diesen Schritt auch das Geschäft mit Online-Musik nachhaltig anzukurbeln. Bis 2010 sollen Online-Verkäufe von Songs bereits 25 Prozent des eigenen Geschäfts ausmachen.

Nicht exklusiv

Damit diese Hoffnungen auch Realität werden, will man auch Angebote jenseits von Apple beliefern, es handle sich bei den DRM-freien Songs keinesfalls um ein iTunes-Exklusivangebot, wie Meyer betont. Eine Rolle soll dabei auch die Möglichkeit spielen, die gekauften Songs auf einer breiteren Palette von MP3-Playern als bisher wiedergeben zu können.

Kooperation

Damit das Ende dieses gerade in den Monaten vor dem Anti-DRM-Bekenntnis von Steve Jobs heftig unter Beschuss gekommenen "iTunes/iPod-Lock-In", auch wirklich Realität wird, braucht es natürlich noch neue Kooperationen. Denn die im iTunes schon bald zum Verkauf stehen sollenden Lieder sollen zwar DRM-frei sein, aber im von nur wenigen Playern unterstützten AAC-Format daherkommen.

Premium

Die Wahl von AAC sei aber ebenso eine Business-Entscheidung von Apple gewesen, wie die Erhöhung des Preises für dieses "Premium-Angebot", beides müssten andere Partner nicht wiederholen. Vor allem letzteres verblüfft einigermaßen, hatte sich Steve Jobs doch in den letzten Jahren regelmäßig öffentlich gegen die Wünsche der Musikindustrie den Preis für einzelne Songs zu erhöhen, verwehrt. (red)