Ingrid und Markus Rossmann bereiteten sich auf der Hohen Wand auf den Annapurna-Lauf im Himalaya vor. Dort sind in zehn Etappen rund 350 km zu bewältigen.

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Wien - Ingrid und Markus Rossmann laufen am Wochenende in vier Stunden bis zu sechsmal auf die Hohe Wand, ihren Hausberg. "Das tun wir, um ordentlich Steigungen zu trainieren, die Höhe können wir leider nicht simulieren", erzählt Markus. Die beiden nehmen heuer als einziges österreichisches Team am siebenten Annapurna-Mandala-Trail in Nepal teil, der gestern, Montag, gestartet wurde.

Mehr als 350 Kilometer müssen die insgesamt 40 Teilnehmer aus aller Welt bis 12. April rund um die Achttausender Manaslu und Annapurna im Herzen des Himalaya bewältigen. 14.500 Höhenmeter positiv und 12.350 negativ sind in 10 Etappen zu laufen oder zu gehen.

Die Extremsportler tragen alles, was sie während des Trails benötigen, in ihrem zwölf Kilo schweren Rucksack. Der Veranstalter schreibt eine Pflichtausrüstung vor, zum Beispiel Schlafsack, Stirnlampe, Medikamente, Steigeisen, ein kurzes Seil, eine Leuchtrakete, 2000 Kalorien Notration und zwei Liter Flüssigkeit. Während der Etappen versorgen sich die Läufer mit Nahrung und Wasser selbst, was aber meist kein Problem darstellt, da der Trail oft durch kleine Dörfer führt. Dort kann man Snacks wie Kekse, Schokoladeriegel oder das Nationalgericht dal-Bat (Linsen und Reis) bekommen. Wasser ist auch genügend verfügbar. Frühstück und Abendessen sind organisiert.

Geschlafen wird in einfachsten Unterkünften. Besonders schwierige Streckenteile in extremen Höhen bis zu 5300 Meter werden als so genannter Verbindungsmarsch bewältigt, alle Teilnehmer gehen dann aus Sicherheitsgründen geschlossen bis zum nächsten Etappenziel. Die Orientierung erfolgt mithilfe von Karte und Kompass, Einheimische dürfen natürlich auch befragt werden.

Ingrid und Markus Rossmann benutzen auf der Strecke flache Trekkingschuhe. Über ihre Laufkleidung kommen bei härterem Wetter dann eine Goretex-Jacke und -Hose, außerdem wird die Verwendung von Trekking-Stöcken in einigen Etappen angeraten. Die beiden haben bereits mehreren Extremläufe absolviert wie zum Beispiel den 243 km langen Marathon des Sables in der Sahara.

Markus Rossmann nennt als Ziel bei diesem extremen Abenteuer im nepalesischen Himalaya: "Meine Frau und ich wollen, wie schon in der Sahara, gemeinsam den Lauf beenden. Das heißt, wir werden uns auf keinen Fall trennen, falls es einem schlechter geht. Wir machen das nicht, um irgendeine Platzierung zu erreichen, sondern wir möchten das Naturschauspiel auf dieser Strecke besonders intensiv erleben. Und das gelingt hier nur zu Fuß." (Martin Grabner. DER STANDARD Printausgabe 03.04.2007)