Ingrid Peitler
ist Masseuse. Sie ist schon von Berufs wegen Vielfahrerin. Und sie ist sehr umweltbewusst. Eine Kombination, die dazu führte, dass sie ihr Auto von Diesel auf raffiniertes Pflanzenöl - oder, griffiger gesagt: Salatöl hat umstellen lassen. Seit Anfang Februar ist der entsprechend modifizierte Skoda Fabia in Betrieb. CO2-neutral, also vorbildlich umweltverträglich.
Wie es dazu kam?
Zunächst einmal, schildert sie dem STANDARD, habe sie im Internet recherchiert. Dort sei sie, schon wegen der räumlichen Nähe, auf die Wolkersdorfer Firma Biotrieb gestoßen. Bei dieser könne man sein Fahrzeug auf den Natursprit umrüsten lassen, Bedingung seien aber gewisse prinzipielle technische Voraussetzungen, nämlich ein Bosch-Einspritzsystem.
Bei einer
Spezialfirma in Deutschland werde das System dann binnen einer Woche umgerüstet. Zores mit der Zulassungsbehörde? Nichts dergleichen, da ihr Fabia auf Eintanksystem, also auf monovalenten Betrieb, umgebaut sei. "Eine Sonderzulassung wäre nur bei zwei Tanks nötig."
Tanken
ist übrigens auch nicht so exotisch, wie man meinen möchte. Peitler: "In Niederösterreich gibt's ein paar private Pflanzenöl-Tanks, wo ich tanken kann." Voraussetzung: Mitgliedschaft beim Verein Biotrieb. "Sonst ist man angewiesen auf Supermärkte oder stellt selbst einen Tank auf." Genau das sei jetzt der Fall: "Wir haben einen Biobauern im Ort (Laab im Walde). Dort ist ein neuer 1000-Liter-Tank schon aufgestellt, lediglich die Zapfsäule muss noch montiert werden."
Spritverbrauch?
"Fünf Liter auf 100 km wie einst mit Diesel." Apropos: Winters und bei hohen Temperaturen muss Diesel zugezapft werden. Für die richtige Mischung sorgt sie selbst, "das Gespür dafür bekommt man rasch. Man merkt's im Fahrverhalten: Wenn's zäher geht, tank ich etwas Diesel dazu."
Für Langstreckenfahrten,
etwa nach Norddeutschland, könne man auf Dieselbetrieb umschalten. Das werde sie aber nicht machen, sondern "ein paar Zehn-Liter-Gebinde mitnehmen."
Persönliches Fazit:
"Es ist ein schönes Gefühl, Öl zum Autofahren vom Bauern direkt in der Gegend zu beziehen. Ich bin begeistert, diese Alternative gefunden zu haben." (Andreas Stockinger, AUTOMOBIL, 30.3.2007)