Dabei werden in einem Aufwaschen auch andere missliebige Projekte verschiedener Gruppen miteinbezogen: So wollen am 1. Juni Antimilitaristen gegen das Bombodrom-Gelände in der Kyritz-Ruppiner Heide in Brandenburg protestieren. Zur gleichen Zeit sollen die noch nicht feststehenden Protestcamps rund um Heiligendamm eröffnet werden.
Für den nächsten Tag ist eine große Auftakt-Demonstration in Rostock geplant. Der 3. Juni soll dann ein Aktionstag für entwicklungspolitische Initiativen zu Fragen der Landwirtschaft werden. Am 4. Juni wollen flüchtlingspolitische und antirassistische Initiativen bei einem "migrationspolitischen Aktionstag" für globale Bewegungsfreiheit demonstrieren. Die heiße Phase beginnt am 5. Juni, wenn die G-8-Regierungschefs eintreffen: Da wollen G-8-Gegner den Militärflughafen Rostock-Lage blockieren. In Rostock startet an diesem Tag der Gegengipfel der sozialen Bewegungen. Für den 6. und 7. Juni sind Massenblockaden der Zufahrtswege nach Heiligendamm zu erwarten.
Grönemeyer in concert
Herbert Grönemeyer will am Abend des 7. Juni ein Konzert unter dem Titel "music and massages" geben. Für den 8. Juni ist eine Abschlussdemonstration vorgesehen. Auch der Evangelische Kirchentag in Köln zwischen 6. und 10. Juni wird heuer von globalisierungskritischen Themen geprägt sein.
Noch ist aber nichts richtig fix. Derzeit planen zwei Gesprächskreise aus lokalen und bundesweiten Gruppen, erzählt Gerhard Gad, Projektkoordinator des Verbands der entwicklungspolitischen Nicht-Regierungsorganisationen (Venro). Dieser Vereinigung gehören 103 größere Mitglieder wie Misereor oder die Caritas an, aber auch rund 1000 kleinere Organisationen. Noch sei es schwer, zueinander zu finden, gibt Gad zu, was die Koordination der Aktionen gegen den G-8-Gipfel betrifft. So werde nur distanzierte Zusammenarbeit mit der globalisierungskritischen Organisation ATTAC gepflegt, die nicht Venro-Mitglied ist: "Das sind dort die etwas radikaleren Positionen", sagt Gad. "Wir unterstützen gewalttätige Aktionen nicht."
"Art goes Heiligendamm"
Dementsprechend soll auch das Grönemeyer-Konzert dem friedlichen Protest dienen. Das Kunstprojekt "Art goes Heiligendamm" bezweckt Ähnliches. "Wer sich den G-8-Gipfel einlädt, lädt sich auch den Protest ein", heißt es auf der ATTAC-Homepage, wo die zuständigen Gebietskörperschaften zur Bereitstellung der Infrastruktur für die Demonstranten aufgefordert werden.