Dodge

hat zweifellos einen Hang zu dramatischen Namen. Legendär aus der Ära der Muscle Cars sind der Charger (Schlachtross), der in einer Neuauflage wieder auf dem amerikanischen Markt zu haben ist, und der Challenger (Herausforderer, Bild), an dessen Comeback noch gearbeitet wird.

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Dodge

stand und steht für Aggressivität, für Kraft und Kühnheit, aber auch für Leistbarkeit. Mit diesen Attributen will die Chrysler-Marke nun auf dem europäischen Markt reüssieren.

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Verfügbar

(aber kaum leistbar) war bisher nur die Viper (zehn Zylinder in Reihe, 506 PS, 130.000 Euro, Bild), im vergangenen Jahr kam dann der Caliber dazu, ein günstiger Golf-Konkurrent mit breiten Schultern.

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Jetzt

treten der Rächer und der Hochexplosive auf den Plan und drängen nach Europa: der Dodge Avenger und der Dodge Nitro (Bild).

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Beiden

ist gemeinsam, dass sie versuchen, Muskeln zu zeigen, was größtenteils auf den optischen Auftritt beschränkt bleibt und auch als Prahlerei ausgelegt werden könnte.

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Fangen wir

beim Rächer an. Was Dodge oder dem Mutterkonzern Chrysler angetan wurde, dass sie jetzt den Avenger auf Rachefeldzug nach Europa schicken, bleibt im Dunkeln.

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Auch wenn

der Avenger von der Größe her gegen die E-Klasse von Mercedes antritt, sollen doch eher die Konkurrenten aus Fernost oder Frankreich niedergestreckt werden. Preismäßig bewegen wir uns in der Mittelklasse, es geht um erschwingliche Leistung für ein junges Publikum.

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Der Avenger

fängt bei 23.990 Euro an (2.0-Liter-Benziner) und hört bei 31.790 Euro auf (2.0-Liter-Diesel in der besten Ausstattung). Vorläufig sind nur diese beiden Motorisierungen (156 PS beim Benziner und 140 PS beim Turbodiesel) verfügbar, für Österreich soll im Herbst noch ein 2.7-Liter-Benziner mit 188 PS nachgereicht werden. Die Rache wird sich also in Grenzen halten.

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Das Auffälligste:

Der Diesel hat serienmäßig keinen Rußpartikelfilter. In Österreich werden dennoch alle Fahrzeuge mit Partikelfilter angemeldet werden, die heimische Chrysler-Niederlassung rüstet alle Fahrzeuge nach - und zwar ohne Aufpreis.

Der Diesel

hängt gut am Gas und bringt eine solide Leistung bei vernünftigem Verbrauch. Die Benzinmodelle sind bis zur Präsentation nicht fertig geworden und konnten daher nicht getestet werden. Für Österreich dürfte aber ohnedies hauptsächlich das Dieselaggregat von Interesse sein.

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Der Dodge Nitro

drängt in das Segment der mittelgroßen SUVs und setzt auf eine radikale und aggressive Optik, die ein wenig am Hummer H3 angelehnt ist.

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Eine markante,

großflächige Front, kleine Seitenscheiben. Als direkte Konkurrenten sieht Chrysler die drei Koreaner Kia Sorento, Hyundai Santa Fe und Chevrolet Captiva. Punkten will man mit dem besten Preis für einen Diesel-SUV und dem besten PS-Preis-Verhältnis.

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Der Einstiegspreis

liegt in Österreich bei 29.990 Euro für den 2,8-Liter-Diesel mit 177 PS (Sechsgang-Schaltgetriebe, nur Hinterradantrieb). Das Topmodell ist ein 4.0-Liter-V6 mit 260 PS. Um 44.690 Euro. Dazwischen liegt eine Motorisierung mit 3.7 Litern Hubraum und 205 PS um 32.390 Euro.

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In Österreich

wird aber zweifellos auch hier der Diesel die meistverkaufte Motorisierung sein. Was schade ist. Der dieselt nämlich ganz schön, man hört also deutlich, was man fährt. Der Benziner glänzt dagegen durch Laufruhe und mit äußerst kultivierten Manieren, ist allerdings kein spritsparendes Auto.

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Die Innenräume

beider Modelle sind praktisch, weit und offen, man darf allerdings nicht vor der Plastiklandschaft zurückschrecken. Irgendwo muss der günstige Preis ja herkommen. Dennoch gilt auch in der einfachen und günstigen Variante: volle Ausstattung.

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Beide Autos

sind eine originelle Alternative zur Konkurrenz, insbesondere was das Aussehen - und damit auch das Image - betrifft. Es sind Amerikaner, die selbstbewusst auftreten und vor allem junge Familien ansprechen.

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Chrysler

hat mit Dodge in der jüngsten Vergangenheit gute Erfolge eingefahren, was in erster Linie auf die Expansion nach Europa zurückzuführen ist. Ein Plus von 185 Prozent steht in den Büchern.

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Mit der

Produktion des Caliber kommt man kaum nach, Avenger und Nitro sollen noch einmal ordentlich antauchen, weitere Modelle vom US-Markt werden nachgeschoben. (Michael Völker, AUTOMOBIL, 30.3.2007)

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