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248 Meter hoch ist der "Midtown Tower" in Tokio, höher als alle anderen Gebäude der japanischen Hauptstadt. 80.000 kauflustige Besucher täglich sind notwendig, um den Geschäften in diesem luxuriösen Einkaufszentrum das wirtschaftliche Überleben zu sichern.

Foto: Reuters
Hochbetrieb herrschte in der Champagnerbar, mit der für Japaner typischen Lust am Luxus wurde am Freitag der Eröffnungstag in Tokios höchstem Wolkenkratzer ein voller Erfolg.

"Midtown Tower" heißt das Gebäude, in dem die Bedürfnisse der Reichen bedient werden. Ein Baukonsortium aus sechs Unternehmen hat den Prestigebau mit Baukosten von umgerechnet 2,4 Milliarden Euro errichtet. Das Who-is-Who der Konsumwelt ist in dem 248 Meter hohen Gebäude vertreten und hat sich einen berauschenden Wettbewerb um die außergewöhnlichste Gestaltung seiner Geschäfte geliefert. In einer Höhle aus Holz kauft die modebewusste Frau Haute Couture, hinter einem Vorhang aus metallenen Karabinern probiert sie Turnschuhe und Sporttrikots. Derweil rastet das Hündchen im "Dog Spa".

Das Ringen um Kunden wird in Tokio zunehmend härter. In Gehnähe entfernt steht "Roppongi Hills", das bisherige Einkaufsparadies in diesem Stadtviertel. Wenige U-Bahn-Stationen entfernt locken die Einkaufstraßen Ginza und Omotesando. Die Geschäfte im neuen Midtown brauchen eine Besucherfrequenz von mehr als 80.000 Personen täglich, um rentabel zu sein. "Roppongi Hill" wird täglich von mehr als 100.000 Kauflustigen besucht.

Kunst im Turm

Zugute kommen könnte diese hohe Frequenz der bildenden Kunst, denn in beiden Einkaufstürmen werden gute Museen betrieben und im Triangel dazu steht das "Tokio Arts Center". Der 248 Meter hohe "Midtown"-Turm ist allerdings untern den weltweit höchsten Wolkenkratzern ein Zwerg. Der "Taipei 101" auf der Insel Taiwan zum Beispiel ist mit 508 Metern mehr als doppelt so hoch. (Andrea Waldbrunner aus Tokio/DER STANDARD-Printausgabe, 31.3./01.04.2007)