Khartoum - Sudanesische Spezialkräfte haben am Freitag eine Flugzeugentführung gewaltlos beendet. Der Entführer, ein Sudanese, hatte eine mit 210 Passagieren besetzte Maschine der Sudan Airways in seine Gewalt gebracht, die im libyschen Tripolis gestartet war. Der mit einem Messer bewaffnete Entführer stürmte ins Cockpit und zwang den Piloten zur Landung in der sudanesischen Hauptstadt Khartoum.

Treffen mit Botschafter gefordert

"Er forderte ein Treffen mit dem britischen und dem amerikanischen Botschafter sowie mit Journalisten", sagte ein Vertreter der Flughafenbehörde in Khartoum. Scharfschützen, die sich als Journalisten ausgaben, gelang es, den Entführer zu überwältigen. Die Behörden wollen nun die genaue Identität des Mannes feststellen. Über sein Motiv ist bisher nichts bekannt.

Die Entführung weist Parallelen zu einem ähnlichen Fall im Jänner auf. Damals hatte ein 24 Jahre alter Mann ein sudanesisches Flugzeug in seine Gewalt gebracht und versucht, dieses nach Europa umzuleiten. Der Mann wurde auf einem Flughafen im Tschad festgenommen. Mit der Entführung wollte er auf den Konflikt in seiner Heimat Darfur aufmerksam machen. (APA/Reuters)