Mogadischu/Nairobi - Bei schweren Gefechten in Mogadischu sind mindestens 30 Menschen getötet worden. Am Freitag seien erneut heftige Schießereien aus der Nähe des Sportstadions zu hören gewesen, berichtete die somalische Nachrichtenagentur Shabelle. Die Stellungen der äthiopischen Soldaten und der Aufständischen seien nicht weit voneinander entfernt.

Zahlreiche Einwohner von Mogadischu fliehen aus der Stadt. Es bestehe die Befürchtung, dass sich die Kämpfe auch auf andere Stadtteile ausbreiten. In dieser Woche hatten die äthiopischen Streitkräfte erstmals von Hubschraubern aus mutmaßliche Stellungen von Aufständischen angegriffen.

Aufständische schießen äthiopischen Hubschrauber über Mogadischu ab

Augenberichten zufolgen haben Aufständische in Mogadischu einen äthiopischen Hubschrauber abgeschossen. Der Hubschrauber sei von einem Geschoss getroffen worden, habe Feuer gefangen und eine Notlandung auf dem internationalen Flughafen von Mogadischu gemacht. Zunächst war nicht klar, ob dabei Menschen zu Schaden gekommen waren. In Mogadischu gab es am Freitag am zweiten Tag in Folge heftige Gefechte zwischen Aufständischen auf der einen und äthiopischen sowie Regierungstruppen auf der anderen Seite.

Unterdessen ist der kanadische Somalia-Experte Matt Bryden in Mogadischu von somalischen Sicherheitskräften festgenommen worden. "Er wurde nach seiner Ankunft auf dem Flughafen von Mogadischu von somalischen Sicherheitskräften empfangen. Seitdem haben wir keinen Kontakt mehr zu ihm", sagte Francis Grignon von der International Crisis Group, für die Bryden bis vor kurzem arbeitete.

Abzug äthiopischer Truppen verzögert sich

Der äthiopische Regierungschef Meles Zenawi hatte am Donnerstag erstmals eingeräumt, dass der Abzug seiner Truppen aus Somalia länger dauern werde als geplant. Zwei Drittel der Truppen seien bereits zurückgekehrt. Äthiopien habe keine Absicht, seine Truppen länger in Somalia zu lassen als nötig. Die Äthiopier waren Ende Dezember einmarschiert, um die schwache Übergangsregierung im Kampf gegen die islamischen Milizen zu unterstützen, die bereits große Teile des Landes unter Kontrolle hatten. (APA/dpa)