Wenige Stunde später stellte Grassers Sprecherin klar, dass dieser lediglich als Teilnehmer bei den Regierungsverhandlungen das Budget mitbeeinflusst habe. Bei den Budgetverhandlungen selbst sei er selbstverständlich nicht dabei gewesen.
Das Budget selbst steht am Donnerstag und Freitag im Mittelpunkt der Debatten im Parlament. Am Donnerstag wird Vizekanzler und Finanzminister Wilhelm Molterer das Doppelbudget 2007/2008 präsentieren. Am Freitag erfolgt die Generaldebatte, ehe es zu den Beratungen in die Ausschüsse geht. Der Beschluss im Nationalrat ist für den 3. Mai anvisiert.
Angesichts der bereits durchgesickerten Eckpunkte befürchten die Grünen ein „Retrobudget“. Parteichef Alexander Van der Bellen kritisierte, „dass die neue Bundesregierung den Budgetkurs von Schwarz-Blau-Orange fortsetzt“. Bruno Rossmann, Budgetsprecher der Grünen, verwies insbesondere darauf, dass die im Regierungsprogramm angekündigten Mehrausgaben für Bildung nicht ersichtlich seien. So sei im Bildungsbudget für heuer nur ein Plus von rund 150 Mio. Euro vorgesehen, obwohl auch eine 2,35-prozentige Lohnrunde für die Lehrer finanziert werden müsse. Und 2008 betrage das Plus überhaupt nur vier Millionen Euro.
Die Grünen fordern eine „Bildungsmilliarde“, durch die bis 2010 250 Mio. Euro jährlich in Schulen und Universitäten fließen sollen. Das Universitätsbudget wollen die Grünen binnen zehn Jahren von ein auf zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes aufstocken.
Karl Aiginger, Chef des Wifo, erwartet ein „Budget des Machbaren“, das „nur ein Anfang“ sein dürfe. Das bundesstaatliche Defizit von voraussichtlich einem Prozent nannte er einen „Sündenfall in einer Zeit der Hochkonjunktur“. Die „eigentliche Schlacht ums Budget“ beginne mit der Verwaltungsreform. Diese müsse sofort angegangen werden.