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Foto: AP/ Leodolter

Graz – Der GAK und Sturm Graz werden wie angekündigt den massiven Punkteabzug durch die Fußball-Bundesliga bekämpfen. Und zwar durch alle Instanzen, wie GAK-Präsident Stephan Sticher am Dienstag, nur 24 Stunden nach der einschneidenden Entscheidung des Senats 5, versicherte. Dieser hatte am Montag wegen der Lizenz-Verstöße Sturm weitere zehn und dem GAK gleich 22 Punkte abgezogen.

Bleibt diese Entscheidung aufrecht, ist der ohnehin in einem Konkursverfahren steckende GAK wohl zum Abstieg aus der T-Mobile-Bundesliga verurteilt. Nach 25 von 36 Runden liegt der Meister 2004 mit minus einem Punkt abgeschlagen am Tabellenende.

GAK-Masseverwalter Norbert Scherbaum, der zuvor schon das Insolvenzverfahren des SK Sturm Graz erfolgreich durchgeführt hatte, kann den Punkteabzug nicht hinnehmen. Seiner Meinung nach werden dadurch die Gläubiger-Interessenten massiv geschädigt. Scherbaum will deshalb parallel nicht nur das Protest-Komitee der Bundesliga, sondern auch ein ordentliches Gericht anrufen.

Die Klub-Präsidenten Sticher (GAK) und Hans Rinner (Sturm) stellten sich am Dienstag in einer Telefonstunde den Fans. Der GAK werde die Saison auf jeden Fall fertig spielen, versicherte Sticher und bestätigte, dass man um eine Lizenz sowohl für die T-Mobile-Bundesliga als auch die Red-Zac-Liga angesucht habe. Alles andere hänge nun von den kommenden Entscheidungen ab. Aufgeben will Sticher nicht: "Die ganze Steiermark ist betroffen, auch wegen Sturm. Wir haben sehr viele positive Rückmeldungen der Fans bekommen. Wir kämpfen bis zur letzten Minute um die Rettung des Vereins und werden selbstverständlich sämtliche Rechtsmittel ausschöpfen." Als ersten Schritt wird Scherbaum deshalb Klage gegen den Abzug jener sechs Punkte einlegen, der nach einem UEFA-Urteil ausgesprochen worden waren. Danach will man das Bundesliga-Urteil angehen.

Die Bundesliga-Bescheide, in denen die Punkteabzüge begründet sind, sind natürlich nur den Zuständigen zugänglich. "Im Wesentlichen steht aber drin, dass der GAK die Bundesliga getäuscht haben soll", Dass der GAK die Bundesliga getäuscht haben soll, wie in deren Bescheid zur Begründung der Punkte-Abzüge ausgeführt wird, kann Sticher nicht nachvollziehen. Als "sehr suspekt" bezeichnet er auch den zeitlichen Ablauf. "Wir haben am 15. März eine Stellungnahme abgegeben, sind dann nicht mehr befragt worden und am 16. März ist bereits der Entscheid gefällt worden. Zugestellt worden ist er erst diesen Montag. Das ist mir unerklärlich." (APA)