Die staatliche serbische Presseagentur Tanjug meldete am Dienstag, der Plan Ahtisaaris habe bisher die "vorbehaltlose Unterstützung" der Sicherheitsratsmitglieder USA, Großbritannien, Frankreich, Belgien und Panama gefunden. "Uns ist es klar, dass die Belgrader Behörden der Unabhängigkeit des Kosovo nicht zustimmen können, allerdings müssen sie sich der Tatsache bewusst sein, dass eine Hinauszögerung oder - was weniger wahrscheinlich ist - eine Zurückweisung des Vorschlages Ahtisaaris im Weltsicherheitsrat eine ganze Reihe unerwünschter Folgen haben würde, bzw. dass die Kosovo-Albaner die Unabhängigkeit ohne ein vollständiges System der Minderheitenrechte, die von Ahtisaari definiert wurden, selbst verkünden würden, sollte Russland die Status-Lösung im Weltsicherheitsrat blockieren", zitierte Tanjug einen westlichen Diplomaten, der anonym bleiben wollte.
Eben auf dieses russische Veto setzt nach wie vor der serbische Ministerpräsident Vojislav Kostunica. "Ich bin davon überzeugt, dass der Vorschlag Ahtisaaris im Weltsicherheitsrat scheitern wird, was einem neuen Verhandlungsprozess unter einem neuen Vermittler die Tür öffnen wird", erklärte er.
Russlands Außenminister Sergej Lawrow befürwortete nach einem Treffen mit seinem montenegrinischen Amtskollegen Milan Rocen am Dienstag in Moskau laut serbischen Medienberichten erneut eine Lösung für den Kosovo, welche den Interessen aller Seiten Rechnung trage. Die Lösung der Probleme solle zur Festigung und nicht zur Unterwanderung der Stabilität in der Region beitragen. Nach den Worten Lawrows ist es verfrüht, davon zu reden, wie Moskau über eine neue UNO-Resolution zum Kosovo abstimmen werde.
Serben um Unterstützung für UNO-Plan gebeten
Kosovo-Ministerpräsident Agim Ceku hat die serbische Minderheit in der Region indessen aufgefordert, den UNO-Plan für eine Unabhängigkeit unter internationaler Aufsicht zu unterstützen. Serben seien in der kosovarischen Gesellschaft willkommen, sagte Ceku am Dienstag in Pristina. Er lade sie ein, gemeinsam mit der albanischen Mehrheit die Zukunft des Kosovo aufzubauen. Ceku betonte, der UNO-Plan biete den Serben in der Provinz die Garantie, dass ihre Rechte geschützt würden.