Wien - Im Streit um die Errichtung eines 20 Meter hohen Hotels auf dem Flakturm im Mariahilfer Esterházypark fordert die Rathaus-Opposition vehement, dass die Aufstockung auf dem 45 Meter hohen Geschützturm nicht bloß auf Bezirksebene verhandelt werden dürfe. Sowohl der grüne Klubchef Christoph Chorherr als auch FP-Planungssprecher Walter Prinz halten es für demokratiepolitisch "unglaublich, dass eine 20-Meter-Aufstockung in zentraler Lage alleinige Angelegenheit des Bezirkes sein kann" (Chorherr). Wie DER STANDARD berichtete, soll auf dem Turm ein Luxushotel errichtet werden. Da die ursprünglichen Pläne ein Konferenzzentrum, eine Kaffee-Erlebniswelt und ein Kaffeehaus am Dach des Bunkers vorsahen, muss die "geringfügige" Abänderung zum Hotel im Bauausschuss des Bezirkes vorgenommen werden. Dies soll heute, Donnerstag, Nachmittag geschehen. Für FP-Planungssprecher Prinz ein "echter Skandal": Nicht bloß, weil die Wiener FPÖ (ihre Bezirksräte waren bisher für das Projekt) sich seit Jahresbeginn dafür ausspricht, innerhalb des Gürtels generell keine Bauten über der regulären Traufhöhe von 26 Metern zuzulassen, sondern auch, weil "jeder private, kleine Umbau mühsame Genehmigungswege braucht, aber solche Projekte als geringfügig gelten", ärgert sich Prinz. Grünen-Klubobmann Chorherr ist zwar nicht prinzipiell gegen eine Überbauung des Flakturmes, betont aber, dass "ein Projekt an einem derart privilegierten Standort" auf Gemeindeebene nicht an der Stadtplanung "vorbeigemauschelt" werden dürfe. "Es gab weder Nutzungs- noch Verkehrskonzepte, es gab keine Diskussion mit den betroffenen Anrainern", kritisiert Chorherr: "Das ist unerträgliche, autoritäre Planung im Stile der 50er-Jahre." Im Büro von Vizebürgermeister und Planungsstadtrat Bernhard Görg verweist man auf die - rechtliche - Zuständigkeit des Bezirkes. Görg war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Thomas Rottenberg