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Mit einer Machtdemonstration hat das burmesische Militärregime am Dienstag offiziell die neu errichtete Hauptstadt Naypyidaw (Königliche Stadt) im Zentrum des südostasiatischen Landes in Besitz genommen. 15.000 Soldaten defilierten vor Staatschef Generalissimus Than Shwe. Der 73-Jährige, von dem es nach medizinischen Behandlungen in Singapur geheißen hatte, er sei gesundheitlich angeschlagen, nahm die einstündige Truppenparade stehend ab.

Im Bild: Soldaten während der Militärparade.

Foto: APA/EPA/RUNGROJ YONGRIT

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Burmas Militärjunta hatte am Montag zum ersten Mal für ausländische Gäste die Pforten von Naypyidaw geöffnet. Diese befindet sich bei Pyinmana, rund 400 Kilometer nördlich von Rangun, im Zentrum des südostasiatischen Landes.

Im Bild: Generalissimus Than Shwe in Naypyidaw am Dienstag, dem 27. März im Schatten der drei Könige während der Gedenkzeremonie für die Armee.

Foto: AP /David Longstreath

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Sämtliche Medienmitarbeiter, die Visa beantragt haben, hätten diese auch bekommen, sagte ein Vertreter des Informationsministeriums am Montag. Dies gelte auch für Reporter, deren Namen zuvor auf der "schwarzen Liste" waren. Für die Zeremonie der Streitkräfte seien rund 50 ausländische Journalisten zugelassen, hieß es.

Im Bild: Militärparade am Dienstag, dem 27. März 2007.

Foto: AP /David Longstreath

Das Regime von Generalissimus Than Shwe hatte Rangun im Oktober 2005 über Nacht verlassen und sich in Pyinmana installiert. Die genauen Beweggründe für diesen "Umzug" sind bis heute unklar. Der Bau der neuen Hauptstadt Naypyidaw zwischen Rangun und der zweitgrößten Stadt des Landes, der einstigen königlichen Residenzstadt Mandalay, wurde offiziell mit der zentralen Lage begründet.

Im Bild: Than Shwe begutachtet aus dem Auto heraus die Truppenparade.

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Kritiker des Regimes vermuten dahinter jedoch strategische Pläne, liegt die Hauptstadt doch sehr abgeschottet und mitten im Urwald. Zudem haben sich die Generäle der Militärjunta dort in festungsähnlichen Gebäuden verschanzt.

Im Bild: Mitglieder der Frauenorganisation am 4. Jänner 2007 bei den Feierlichkeiten des 59. Unabhängigkeitstags in Naypyidaw

Foto: AP

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Die Verlegung des Regierungssitzes wurde in dem isolierten Land, das die Militärdiktatur in "Myanmar" umbenannt hat, schon seit Jahren diskutiert, nachdem Junta-Mitglieder die Befürchtung geäußert hatten, dass die USA einen Angriff unternehmen könnten.

Im Bild: Blick auf den Zentralen Markt in von Naypyitaw.

Foto: APA/EPA/LAW EH SOE

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Bis vor einem halben Jahr ähnelte die Stadt noch eher einer Baustelle.

Im Bild: Ziegelträger für die Bauarbeiten, im Oktober 2006.

Foto: REUTERS/Sukree Sukplang

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Mittlerweile leben rund 12.000 Beamte in der neuen Hauptstadt. Sie wurden vor rund eineinhalb Jahren dazu gezwungen, dorthin zu übersiedeln. Die Zahl der EinwohnerInnen wurde vom Informationsministerium mit 924.608 angegeben.

Im Bild: Bauarbeiten am Rathaus im November 2006.

Foto: AP

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Im Gegensatz zu Rangun soll es in Naypyidaw eine zuverlässige Strom- und Wasserversorgung geben. Viele Bewohner kritisieren jedoch die mangelnden Einkaufsmöglichkeiten und die fehlenden Restaurants. Manche Familien wurden daher nicht in die neue Stadt mitgenommen.

Im Bild: Der Markt in Naypyidaw.

Foto: AP

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Die von der Militärjunta auserkorene neue Hauptstadt Naypyidaw macht Eheleute zudem zu unfreiwilligen Singles....

Im Bild: Häuserreihe der Vizeminister.

Foto: APA/EPA/LAW EH SOE

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... Die Regierung ließ für die Mitarbeiter der umgesiedelten Ministerien jeweils eigene Wohnhäuser bauen.

Im Bild: Bauarbeiten im März 2006.

Foto: REUTERS/Sukree Sukplang

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Ehepaare, die in verschiedenen Ministerien arbeiten, müssen seitdem getrennt leben, lautet die Klage vieler EinwohnerInnen.

Im Bild:

Bauarbeiten im März 2006.

Foto: APA/EPA/RUNGROJ YONGRIT

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Mittlerweile haben rund ein Dutzend Hotels geöffnet, doch für BesucherInnen ist die Anreise schwierig: so gibt es nur drei Flüge pro Woche von Rangun, die Autofahrt dauert von dort aus mindestens sieben Stunden.

Im Bild: Bauarbeiten für Wohnstätten von Regierungsmitarbeitern im Oktober 2006.

Foto: APA/EPA/LAW EH SOE

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Dem burmesischen Regime werden schwere Menschenrechtsverstöße zur Last gelegt, insbesondere Zwangsarbeit, Folter, brutale Verfolgung von ethnischen Minderheiten, Missbrauch von Kindersoldaten und Unterdrückung der Demokratiebewegung, deren Symbolfigur, Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi, seit Jahren unter Hausarrest steht. Im Bild: Bauarbeiten in der neuen Haupstadt.

Foto: APA/EPA/LAW EH SOE

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Auch das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat wegen mangelnder Zusammenarbeit mit der Regierung von Burma seine Präsenz im Land verkleinert und zwei Büros geschlossen. "Die humanitäre Arbeit des IKRK im Burma ist praktisch blockiert", so Pierre Krähenbühl, IKRK-Direktor für operationelle Einsätze. (Red/Reuters/APA)

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Zwischen britischer Kolonie und Militärdiktatur - Eine Chronologie

Im Bild: Ein Händler mit Bambus in Naypyitaw, neben einem "Werbeplakat" für die Armee.

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