Belgrad - Die österreichischen Tischtennis-Nationalteams haben in den Mannschaftsbewerben der EM in Belgrad jeweils "Blech" erobert. Platz fünf für Damen und Herren ist auf Grund des nicht ausgespielten dritten Ranges der erste Platz außerhalb der Medaillenränge und daher der bitterste. Unter diesem Aspekt fiel auch die Analyse in beiden ÖTTV-Lagern aus, obwohl am Montag mit jeweils zwei Erfolgen das noch mögliche Maximum erreicht wurde.

Die Herren hatten zunächst Weißrussland 3:2 besiegt, ehe gegen Griechenland gar ein 3:0 gelang. Dabei fehlte neben dem bei diesen Titelkämpfen nur noch Doppel spielenden Werner Schlager jeweils auch Chen Weixing. ÖTTV-Bundestrainer Ferenc Karsai: "Ich habe Chen wegen seiner Schulter geschont." Der Weltranglisten-17. war Ende des Vorjahres lädiert gewesen, muss nun auf Grund noch dreier Medaillen-Chancen vorsichtig sein.

Aber das Trio Robert Gardos, Daniel Habesohn und Bernhard Presslmayer bewies in der Platzierungsrunde, dass auch hinter Österreichs Top-Duo einiges an Potenzial da ist. Auch wenn die Siege nicht überbewertet werden dürfen, da speziell die Griechen ebenfalls nicht in Bestbesetzung antraten. Karsai war mit der Leistung zufrieden: "Unsere Jungen haben gegen die Jungen der anderen schön und brav gekämpft."

Der Coach nahm das Abschneiden bzw. die durch ein 0:3 gegen Polen vergebene Medaille-Chance nüchtern hin. "Ohne Werner geht es eben nicht", erklärte der Ungar. "Wenn er fit gewesen wäre und wie zuletzt in der Champions League gespielt hätte, wären wir sicher ins Halbfinale gekommen."

"Ich habe vor dem Polen-Match nicht gewusst, wie schlimm Werners Zustand war", gab Karsai am Montagabend einen Hinweis auf mangelnde Kommunikation zwischen ihm und dem Ex-Weltmeister.

Knappe Niederlage gegen Champions

Österreichs Damen trauerten ebenfalls einer vergebenen Chance nach, hier war der Semifinal-Einzug beim 2:3 gegen die späteren Europameisterinnen aus Ungarn noch knapper verpasst worden. Mit 3:0-Siegen gegen Frankreich und Kroatien bzw. der besten österreichischen Damen-Platzierung in Mannschaftsbewerben bei Großereignissen überhaupt sammelten Liu Jia, Li Quiangbing, Veronika Heine und Martina Petzer aber zumindest Selbstvertrauen für die Individual-Bewerbe.

Diese beginnen nun nach abgeändertem Zeitplan am Dienstag um 16:00 bzw. 20:30 Uhr mit der ersten Mixed-Runde, wobei ein bzw. drei Paare mit ÖTTV-Beteiligung engagiert sind. Die Qualifikation wurde wie jene in den Doppel-Bewerben gestrichen, da zu wenig Paare genannt hatten.

Im Finale der Frauen-Teams setzte sich Ungarn gegen Russland glatt 3:0 durch und gewann zum neunten Mal den Titel. Die Deutschen Herren spielen gegen Kroatien um den Titel. (APA)