Der Wiener Ärztekammerpräsident Walter Dorner hat den
Vorstoß von Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky,
Praxisgemeinschaften von Ärzten künftig rund um die Uhr
offenzuhalten, als "sehr unbeacht und voreilig geäußert" kritisiert.
Dorner erklärte in einer Aussendung, dass eine
24-Stunden-Bereitschaft von niedergelassenen Ärzten wirtschaftlich
nicht zu realisieren sei.
"Konstruktive Vorschläge zu einer effizienten Sparpolitik im
Gesundheitswesen nehmen wir gerne an, allerdings nur dann, wenn die
Ideen nicht wieder auf Kosten der Ärzteschaft passieren", sagte
Dorner.
"Nachtdienste für Kassenärzte lehnen wir grundsätzlich ab". Mit dem
Ärztefunkdienst oder der Nachtversorgung in der Kinderheilkunde seien
bereits bessere Systeme aktiv. Auf jeden Fall müsse gewährleistet
werden, dass eine Mitarbeit von Ärztinnen oder Ärzten bei Projekten
dieser Art auf freiwilliger Grundlage basiere.
Finanzierung sicherstellen
Wie auch beim Ärztefunkdienst müssten solche Projekte über die
Standesvertretung organisiert werden. "Vor allem die Finanzierung
muss sichergestellt sein", betont Dorner. Bevor dies nicht geklärt
sei, werde sich die Kammer an derartigen Konstruktionen nicht
beteiligen. (APA)