Geiger hat Horngacher satt. Horngacher hat Geiger und Stiedl satt. Platter hat Geiger, Sauna, Bawag, Reisegutscheine, Jericho, Horngacher, Schutzgeld und das gesamte Rotlicht, aus dem stündlich führende Beamte hervortreten - satt, satt, satt. Und Stiedl? Eigentlich hat er bereits Platter satt, aber da dieser noch zu kurz im Amt ist, begnügt er sich damit, satt zu haben, was Platter satt hat, und das wollen wir aber jetzt nicht noch einmal aufzählen. Immerhin war Stiedl der Einzige, der bisher eine Erklärung, ja sogar eine Art medizinischen Befund liefern konnte, warum die leitende Exekutive wie ferngesteuert jene Türen einrennt, hinter denen sich Geheimbordelle oder sonstige zwielichtige Verlockungen des Berufsalltags verbergen. Stiedl, jüngst wortwörtlich im "Mittagsjournal": "Es ist so, dass der Akteneinlauf direkt in den Wachkörper läuft." Anders als etwa bei Juristen, wo die Akten oft noch ruhig auf dem Tisch liegen oder im Computer abgespeichert werden können, sind also Polizisten quasi mit Einlaufkörpern ausgestattete wandelnde Aktenberge. Kein Wunder, dass sie sich da ständig wo verrennen. (Daniel Glattauer/DER STANDARD-Printausgabe, 26.03.2007)