Martin Bredl, Unternehmenssprecher der Telekom Austria.

Foto: telekom austria
Martin Bredl, Unternehmenssprecher der Telekom Austria, sieht in Blogs das ideale PR-Tool, er ist davon überzeugt, dass PR-Fachleute Blogs in Zukunft sehr viel mehr nutzen werden. Gegenüber Second Life ist er skeptisch, "ich fühl mich mit Avantaren nicht wohl" erklärt er im derStandard.at-Interview.

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etat.at: Ihr Blog (bredlbloggt.telekom.at) ist im Ranking der "Top 100 Business-Blogs" (top100-business-blogs.de) vertreten und schaffte Platz 86 bei den wichtigsten deutschsprachigen Corporate Blogs. Wieviel Zeit verbringen Sie in der Blogosphäre?

Bredl: Das ist sehr unterschiedlich. Ich lese täglich die Kommentare auf meinem Blog, versuche zweimal die Woche einen neuen Beitrag zu schreiben und ich schau mir für mich wichtige Blogs an und kommentiere auch dort. Insgesamt doch einige Stunden in der Woche. Aber ich spare auch Zeit in dem ich jetzt weniger Zeitungen und Magazine lese, da ich viele aktuelle Informationen auf den Blogs finde.

etat.at: Was haben Sie persönlich, was die Telekom Austria von Ihrem Blog?

<><> Blogs sind eine wichtige Informationsquelle geworden und vor allem lerne ich sehr viel und das stelle ich natürlich meinem Unternehmen zur Verfügung. Weiters bin ich überzeugt, dass es gelingt das Unternehmen transparenter einer bestimmten Öffentlichkeit darzustellen und damit die Reputation zu verbessern.

etat.at In der aktuellen Euroblog-Studie geben 67 Prozent an, dass die Herausforderung bzw. Schwierigkeit oftmals darin bestehe, den Spagat zwischen privatem Kommentieren und dem Repräsentatieren des eigenen Unternehmens zu schaffen. Wie geht es Ihnen damit?

Bredl: Mein Businessblog ist keine private Angelegenheit, sehr wohl aber eine persönliche Form des Kommunizierens. Ich sehe keinen Widerspruch darin persönlich zu kommentieren und das Unternehmen zu repräsentieren.

etat.at: Sie werden demnächst zum neuen PRVA-Präsidenten gewählt. Hierzulande werden Blogs von den PR-verantwortlichen oftmals noch unterschätzt? Wie wollen Sie das ändern?

Bredl: Wir müssen mit gutem Beispiel vorangehen. Es tut sich ja schon einiges. Gerade der PRVA in der Person von Markus Pirchner (Agentur Future Bytes) ist ein Wegbereiter der österreichischen Business Blog-Szene. Ich werde als Präsident diese Tool sicher nutzen.

etat.at: Und wie schätzen Sie die Entwicklung von Blogs als PR-Tool ein?

Bredl: Blogs sind das ideale PR-Tool. Kein anderes Tool kann die Stärke von PR, nämlich Autentizität und Vertrauen so gut vermitteln als ein Blog. Fast kein anderes Tool: das persönliche Gespräch kann wohl nichts ersetzen. Blogs kommen dem aber am nächsten. Ich bin überzeugt, dass wir als PR-Fachleute Blogs in Zukunft sehr viel mehr nutzen werden.

etat.at: Unternehmen drängen zunehmend in Second Life, mit Trimedia Communications ist auch eine der größten heimischen PR-Agentur seit kurzem dort vertreten. Was halten Sie davon? Ihre Einschätzung zu Second Life?

Bredl: Ich bin skeptisch, obwohl ich selbst bei Second Life registriert bin (Sepp Brando). Ich fühl mich mit Avantaren nicht wohl. Ich schätze Autentizität. (ae)