Belfast (APA/Reuters/AP) - In Nordirland hat sich die größte
pro-britische Protestantenpartei DUP nach britischen Angaben für eine
Machtteilung mit der pro-irischen Sinn Fein innerhalb von sechs
Wochen ausgesprochen. Der Schritt sei von "großer historischer
Bedeutung", sagte Großbritanniens Nordirland-Minister Peter Hain am
Sonntag gegenüber der BBC. Schließlich sei es das erste Mal, dass die
DUP eine Frist für eine gemeinsame Regierungsbildung mit der
größtenteils katholischen Sinn Fein anerkenne.
Gleichzeitig äußerte Hain aber die Hoffnung, dass es trotz der
DUP-Forderung nach einem Fristaufschub von sechs Wochen doch noch zu
einer Einigung bis Montag kommen könnte. Falls sich die Parteien aber
auf einen alternativen Termin einigen könnten, wolle er dies noch
einmal prüfen, ergänzte Hain.
Gemeinsame Regionalregierung
Die Machtteilung soll den Weg zur Übertragung der britischen
Regierungsgewalt über die frühere Unruheprovinz auf eine Anfang März
gewählte Regionalversammlung freimachen, um den jahrelangen
Stillstand im 1998 begonnenen Friedensprozess zu beenden.
Premierminister Tony Blair und sein Nordirland-Minister Hain hatten
die eigentlich am Montag endende Frist zur Bildung der gemeinsamen
Regionalregierung ursprünglich als unverrückbar bezeichnet und für
den Fall ihrer Nichteinhaltung mit der Auflösung der
Regionalversammlung gedroht. (APA/Reuters)