Riga - Nach einem vor zwei Tagen in einer Pipeline im Norden Weißrusslands unter bisher nicht geklärten Umständen entstandenen Leck haben Schweden und Finnland ihre Hilfe bei der Vermeidung einer Umweltkatastrophe angeboten. Das teilte ein Sprecher des lettischen Ministerpräsidenten Aigars Kalivitis der Nachrichtenagentur LETA am Sonntag mit.

Die Regierungschefs Schwedens und Finnlands, Fredrik Reinfeldt und Matti Vanhanen, hätten am Rande des EU-Gipfeltreffens in Berlin Kalvitis versichert, sie hielten sich über die Situation auf dem Laufenden und seien gegebenenfalls bereit, Hilfe zu entsenden. Unklar war am Sonntag, ob das Leck bei Beschenkowitschi in der Region Witebsk mittlerweile gedämmt ist.

Leck an einem Knotenpunkt mehrerer Leitungen

Nach weißrussischen Angaben war das Leck am Freitagabend an einem Knotenpunkt mehrerer Leitungen entstanden, nachdem eine 375 Millimeter-Pipeline barst. In der Folge seien mindestens 1,2 Hektar Land verunreinigt worden und mindestens 100 Tonnen Dieselöl in den Fluss Ulla geflossen, von denen ein Großteil aber eingesammelt worden sei. Die Pipeline wird von einem russischen Unternehmen betrieben, hieß es. Die Informationen stammen vom lettischen Vize-Premier Atis Slakteris, der am Sonntag zwei weißrussischen Regierungsmitglieder zu einem Krisengespräch an der Grenze traf.

Die Ulla ist ein Zufluss der Daugava (Düna), die kurz nach der weißrussischen Grenze durch die zweitgrößte Stadt Lettlands, Daugavpils, fließt und bei Riga in die Ostsee mündet. Die lettischen Umweltbehörden haben Vorbereitungen für die Errichtung von Ölsperren an der Grenze und bei Daugavpils getroffen. (APA)