Ein im vergangenen November von der Regierung verabschiedeter Sicherheitsplan zur Bekämpfung der Kriminalität in der Vesuvstadt zeigt kaum Resultate. "Wir sind machtlos. Wenn man nicht die Mafia-Köpfe verhaftet, wird sich in Neapel nie etwas ändern", sagte die neapolitanische Bürgermeisterin Rosa Russo Jervolino erschüttert.
Dramatische Bedingungen
Innenminister Giuliano Amato wird kommende Woche in Neapel erwartet, um Notstandsmaßnahmen zu verhängen. "Die Bedingungen, unter denen wir leben müssen, sind dramatisch. Jeden Tag hoffen wir, dass die Gewaltspirale ein Ende findet, doch jeden Tag werden wir enttäuscht. Ich hoffe, dass die Sicherheitskräfte diesem Albtraum ein Ende bereiten", so die Bürgermeisterin. 70 Camorra-Clans kämpfen um die Kontrolle der illegalen Geschäfte in Neapel, vor allem Drogen- und Waffenhandel sowie Prostitution.
Die rechte Opposition verlangte den Einsatz des Heeres gegen die Kriminalität. Mit diesem Vorschlag sind mehrere Bürgerbewegungen einverstanden. "Unsere Kinder können nicht mehr auf die Straße gehen. Man kann in dieser Stadt einfach nicht mehr leben", sagte ein Sprecher eines Bürgerverbands.