Graz - "Obdachlosigkeit ist eine Multiproblematik", erklärt Margret Gräßl, Leiterin der Notschlafstelle VinziTel, der die Idee eines "Armenhotels" zugrunde liegt. Die Wohnung zu verlieren ginge oft Hand in Hand mit anderen Problemen, etwa Verschuldung, psychische Erkrankungen oder Sucht, sagte Gräßl anlässlich des fünfjährige Bestehens der Einrichtung.

Perspektivenplan

Das VinziTel verfügt über 25 Betten. Die Aufteilung in Doppelzimmer mit Bad ist eine der Besonderheiten. Der Aufenthalt im Haus ist nicht grundsätzlich auf einige Tage befristet, sondern richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen; für jeden wird ein Perspektivenplan erstellt, der zur Stabilisierung der Lebenssituation beitragen soll. In den letzten fünf Jahren habe sich aber gezeigt, dass einige Gruppen spezielle Betreuung und eigene Einrichtungen bräuchten, berichtet das VinziTel-Team. Für Suchtkranke etwa müsse es ein eigenes Wohnangebot geben, eventuell mit der Möglichkeit des betreuten Konsums. (fog, DER STANDARD print, 24.3.2007)