Kinderliteratur hat auch in Schweden noch nicht den Status, den sie verdient.

Foto: Banco del Libro and Agneta Edwards
Leipzig - Der Schwedische Kulturrat sucht nach "neuen Schriftstellern im Sinne von Astrid Lindgren". Der Astrid-Lindgren-Gedächtnispreis für schriftstellerische Tätigkeit, Illustrationen und lesefördernde Aktivitäten im Geist der großen schwedischen Autorin solle deshalb bekannter werden, sagte Anna Cokorilo vom Kulturrat am Freitag auf der Leipziger Buchmesse. Immerhin sei der deutschsprachige Buchmarkt der weltweit größte für Kinder- und Jugendliteratur. Auf der Messe wirbt der Kulturrat mit Performances des japanischen Illustrators Ryôji Arai, Preisträger aus dem Jahr 2005, für die Förderung der Kinder- und Jugendliteratur.

Kinder- und Jugendliteraturpreis

Im Andenken an die Schöpferin von Kinderbuch-Klassikern wie "Pippi Langstrumpf" und "Michel aus Lönneberga" hat die schwedische Regierung den Preis vor fünf Jahren zur Leseförderung ins Leben gerufen. Die mit 550.000 Euro dotierte Auszeichnung zeige, wie wichtig Kinderliteratur sei, sagte Cokorilo. "Es ist der größte internationale Kinder- und Jugendliteraturpreis der Welt und der zweitgrößte nach dem Nobelpreis für Literatur, quasi der Nobelpreis für Kinderliteratur." Die im Jahr 2002 verstorbene Astrid Lindgren wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden.

Peisträgerin Christine Nöstlinger

"Die Kinderliteratur hat auch in Schweden noch nicht den Status, den sie verdient", so Cokorilo. Zu den bisherigen Preisträgern des Lindgren-Preises gehört unter anderem die Österreicherin Christine Nöstlinger (2003). Heuer wurde mit der Banco del Libro aus Venezuela erstmals eine Organisation ausgezeichnet. Diese "Bücherbank" versorgt Kinder in Bergdörfern und Slums in Südamerika mit Büchern und fördert dort das Lesen. Der diesjährige Preis wird am 31. Mai von Schwedens Kronprinzessin Victoria übergeben. (APA/dpa)