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Foto: REUTERS/ Dimitar Dilkoff
Stuttgart - Rund 85 Prozent aller entgifteten Alkoholabhängigen werden rückfällig. Der Grund dafür liegt nach einem Bericht der Fachzeitschrift "Psychotherapie, Psychosomatik, Medizinische Psychologie" im so genannten Suchtgedächtnis, das selbst bei Laborratten nachgewiesen wurde. Andere Forschungen ergaben, dass es bei Trinkern zu einem Schwund des Stirnhirns kommt, das für die verschiedensten intelligenten Leistungen des Menschen zuständig ist.

Keine Handlungskontrolle

Wenn diese Hirnregion nicht gut funktioniere, könne es auch nicht zu einer willentlichen Handlungskontrolle kommen, schreiben Wissenschafter auch in der Zeitschrift "Fortschritte der Neurologie, Psychiatrie". Im Lauf der Abstinenz gleiche sich dieser Hirnschwund allerdings innerhalb von zwei bis drei Monaten wieder aus.

Ausmaß der Aufmerksamkeit entscheidet

Bildgebende Studien hätten gezeigt, dass Bilder und Gerüche alkoholischer Getränke zu einer verstärkten Aktivierung von Regionen des Aufmerksamkeitssystems und anderen Arealen geführt hätten. Das Ausmaß dieser Aktivierungen sage voraus, ob ein Patient im nachfolgenden Untersuchungszeitraum rückfällig werde. Für das Rückfallgeschehen sei also nicht so sehr das bewusst erlebte Verlangen nach Alkohol ausschlaggebend, sondern eine automatisierte Handlungskette. (APA/AP)