Thurmont/Jerusalem/Berlin - Nach dem Scheitern des Nahost-Gipfels in den USA haben sich sowohl israelische als auch palästinensische Vertreter am Mittwoch zuversichtlich geäußert, dass trotzdem bald ein Friedensabkommen möglich sein werde. Israels Justizminister Yossi Beilin sagte im israelischen Militärrundfunk, "ohne Zweifel" müsse nun ein neuer Nahost-Gipfel organisiert werden. "Wir dürfen nicht aufgeben und nicht hoffnungslos werden. Wir sind in der Mitte des Weges und nicht am Ende." Der palästinensische Minister für Kommunalverwaltung, Saeb Erekat, einer der Chefunterhändler bei den Verhandlungen in Camp David, sagte, er glaube, dass es trotz des Scheiterns der Gespräche bald zu einem Vertrag kommen könne. Erekat sagte nach der Abreise von Präsident Yasser Arafat aus den USA, die Aussichten auf eine Einigung seien in den vergangenen neun Jahren zu keiner Zeit besser gewesen. Beilin räumte ein, dass auch Arafat Zugeständnisse gemacht habe. Diese seien allerdings für die israelische Seite "nicht ausreichend" gewesen. Zugleich verwies er darauf, dass es Fortschritte gebe, die nun nicht mehr rückgängig zu machen seien. Der Generaldelegierte Palästinas in Deutschland, Abdallah Frangi, betrachtet den Friedensprozess zwischen Palästinensern und Israelis als nicht gescheitert. Im DeutschlandRadio Berlin sagte Frangi am Mittwochmorgen: "Ich betrachte die Gespräche als positiv. Man hat dort neue Impulse und mehr zueinander gefunden." (APA)