Computer und TV
Apple ist nicht der Erste, der dies versucht: Von Microsoft gibt es seit Jahren die begrenzt erfolgreichen Windows Media PC. Microsofts Spielekonsole Xbox 360 ist für diese Unterhaltungsaufgaben geeignet, spielt DVDs und kann Medien auf Festplatte speichern sowie direkt auf Onlineangebote zugreifen. Kleinere Anbieter wie Netgears "Digital Entertainer" verbinden PC und HDTV.
Apples Vorschlag an seine potenziellen Konsumenten ist einer der radikalen Vereinfachung. Schon rein äußerlich: Das 299 Euro teure Apple TV hat dasselbe klassische Design wie Apples andere Produkte - eine flache, quadratische Box, wesentlich kleiner als Stereo-Komponenten.
Radikale Vereinfachung
Radikale Vereinfachung ist auch das funktionale Prinzip: Am PC oder Mac ist iTunes die zentrale Medienbibliothek; wird ein Apple TV über das drahtlose Heimnetz angeschlossen, werden automatisch deren Inhalte mit der Festplatte am Apple TV synchronisiert - ein Vorgang analog zur Benutzung eines iPod. Filme, Videos, Musik und Fotos werden über ein iPod-artiges Menü per Fernbedienung gesteuert.
Hauptgerät plus fünf weitere PCs
Nebst dem Hauptgerät, mit dem sich Apple TV automatisch oder händisch synchronisiert, können bis zu fünf weitere PCs oder Macs als Quellen dienen - allerdings werden deren Inhalte "gestreamt", also über das drahtlose Netzwerk gesendet, und nicht auf der Festplatte zwischengeparkt.
Direkt auf den Onlinestore zugreifen kann Apple TV bis auf Weiteres nicht. Es kann zwar Filmtrailers abrufen, aber Einkauf und Download erfolgt am PC oder am Mac.
Zentrale Baustein fehlt
In Europa fehlt bis auf Weiteres ein zentraler Baustein des Systems: Onlineangebote von Filmen und TV-Serien, derzeit nur im US-Store erhältlich (auch bei uns ist der Einkauf mithilfe von US-Prepaid-Karten möglich). Aber es können auch selbst aufgezeichnete TV-Sendungen, mithilfe eines TV-Tuners am PC oder Mac aufgenommen, in der iTunes-Bibliothek landen. Dafür ist ein Tuner am Computer nötig, denn Apple TV ist kein digitaler Recorder.