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Foto: APA/Dietmar Stiplovsek
Bregenz – Vorarlbergs Pendlerinnen und Pendler fahren am liebsten mit dem Auto zur Arbeit. Zu dieser – nicht neuen – Erkenntnis kommt eine Studie des Verkehrsclub Österreich VCÖ. Seit 1991, ist die Zahl der Pendelnden um 37 Prozent auf 100.100 gestiegen, ergab die Untersuchung. 73 Prozent fahren mit dem eigenen Auto zur Arbeitsstelle. "Die Zahl der Fahrgemeinschaften ist gering", bedauert Bettina Urbanek vom VCÖ, denn nur 6,7 Prozent nutzen Mitfahrmöglichkeiten. Bis 2015 soll der Mitfahreranteil, so das Ziel der Landesregierung, um ein Prozent erhöht werden.

Das Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln wird von Pendelnden, wie von der übrigen Bevölkerung kaum angenommen. Nur 14.650 der 100.100 Pendler sind mit Bahn und Bus unterwegs. Urbanek nennt als wesentliche Ursache des vermehrten Verkehrsaufkommens die Raumplanung: "Je mehr Siedlungen im Grünen entstehen, umso länger werden die Arbeitswege." Wirtschafts-Landesrat Manfred Rein (VP) nennt flexible Arbeitszeiten als weiteren Grund.

Betriebswirtschaftlich gesehen, rechnen sich die Ausgaben für den öffentlichen Nahverkehr nicht, sagt Rein. "Aber volkswirtschaftlich", ist er überzeugt. 53 Prozent der Strecken, die im Rheintal mit dem Auto zurückgelegt werden, sind unter fünf Kilometer lang, bedauert Rein. Es gelte, "den Menschen verständlich zu machen, warum die große Freizügigkeit auf den Straßen nicht mehr funktionieren wird". Als eine Folge der Freiheit auf vier Rädern nennt Urbanek die Schadstoffemissionen. Laut VCÖ-Studie stiegen die CO2-Emissionen in Vorarlberg zwischen 1990 und 2004 von 400.000 Tonnen auf 900.000 Tonnen.

Mit dem Mobilitätspreis 2007 wollen Landesregierung und VCÖ zur sanften Mobilität motivieren. Der Preis steht unter dem Motto "stadt.land.mobil", prämiert werden sollen beispielhafte Projekte zur Verkürzung der Arbeits- und Einkaufswege, "die", so Urbanek, "den Praxistest bereits erfolgreich bestanden haben". (jub, DER STANDARD - Printausgabe, 23. März 2007)