Bruck an der Leitha - Im archäologischen Park Carnuntum im Bezirk Bruck an der Leitha ist am Mittwoch durch Landesrätin Petra Bohuslav (V) der Grundstein für die römische Stadtvilla "Villa Urbana" gelegt worden. Das Gebäude werde nun am Originalstandort mit antiker Bautechnik und in voller Größe wieder errichtet, teilte der NÖ Landespressedienst mit.

In den vergangenen Jahren brachten die Archäologen bei Grabungen sensationelle Funde der römischen Stadtvilla hervor. Ein fächerübergreifendes Team an Experten wertete die Grabungsergebnisse aus und ist nun in der Lage, das Bauwerk im Freilichtmuseum Petronell so wieder zu errichten, wie es seinerzeit in Carnuntum gestanden hat. Reiche Wandmalereifunde, Skulpturenfragmente sowie Reste von Marmorvertäfelungen zeugen von einer überaus luxuriösen Ausstattung der Räume, was darauf schließen lasse, wonach es sich bei den einstigen Besitzern um außergewöhnlich wohlhabende Carnuntiner Bürger gehandelt haben müsse.

Lebendige Zeitreise

Die Stadtvilla stelle eine "weltweit einzigartige Sensation" dar. Jeder Stein der Außenmauern werde in den nächsten Monaten mit der Hand zu antikem Bruchsteinmauerwerk zusammengefügt, bei den Innenwänden kommt römische Fachwerktechnik zum Einsatz. Die Bauphase werde so zu einer lebendigen Zeitreise, um römische Baukunst und Wohnkultur detailreich und hautnah mitzuerleben.

"Der archäologische Park Carnuntum hat sich bereits in den vergangenen Jahren für seine Rekonstruktionen nach antikem Vorbild international einen Namen gemacht", betonte Bohuslav. Carnuntum sei ein Beispiel dafür, wie sich ein Kulturbetrieb zu einem regionalen "Flaggschiff" weiterentwickeln könne, wenn man römische Geschichte zum "Eintauchen" anbiete, meinte die Landesrätin. (APA)