Grafik: derStandard.at
Wien - Immer seltsamere Vermarktungsstrategien lassen sich die Plattenfirmen für ihre Bands einfallen: Die aus der Sendung Starmania hervorgegangene Boyband "jetzt anders!" wird nun in eine Wohngemeinschaft in Wien-Meidling gesteckt. Ab Freitag kann sogar ganz Österreich bei Falco, Johnny, Martin und Tom "einziehen". Acht fix montierte Live-Kameras ermöglichen es, sie am Display eines Video-fähigen Handys auf Schritt und Tritt zu verfolgen.

Die Idee der ständigen (vorerst 40 Tage lang) Videoüberwachung in Küche, Wohnzimmer und Wintergarten soll angeblich von den vier Starmaniacs selbst gekommen sein, aber selbstverständlich hat sich auch ein bekannter Videotelefonieanbieter gefunden, der diese neue Promo-Maßnahme realisiert. Auch für die Momente, wo niemand zuhause ist, ist gesorgt: Die Band hat noch zwei weitere mobile Kameras, die sie überallhin begleiten kann.

Ja, und natürlich werden auch Gäste in die WG geladen, wo dann gemeinsam gefrühstückt und geplaudert wird. Zum Beispiel mit Christina Stürmer oder Universal-Chef Hannes Eder, der in der TV-Show für die strengen Kommentare sorgte. Highlights aus dieser wochentäglichen "jetzt anders! show" sollen auch mittels Fernsehstation übertragen weden.

"Big Brother" will man natürlich nicht sein, erklärt Universal Music, die die Miete für die Band zahlt und 1500 Euro für die Möbel spendierte. Falls einem Bandmitglied die Videoüberwachung zu viel werde, könne er jederzeit ein Veto einlegen, dann würde gemeinschaftlich nach einer Lösung gesucht, versichert man.

Die Band sieht das offensichtlich noch sehr gelassen: "Wir freuen uns, dass wir in der Öffentlichkeit stehen können. Das ist ein Geschenk und nicht alltäglich", so Johnny. - Dass diese Aktion Teil einer Werbemaßnahme ist, damit die vier auch weiterhin im Licht der Öffentlichkeit stehen können, das verschweigen alle Beteiligten. Das ist alles nur Dienst am Fan, oder? (kafe)