Für Bio greifen immer mehr Österreicher tiefer ins Geldbörsel.

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Wien - Der Absatz von Bio-Lebensmitteln steigt seit Jahren kontinuierlich. Innerhalb von drei Jahren hat der Bio-Konsum in Österreich um 35 Prozent zugelegt, obwohl Bio-Frischware im Schnitt mehr als ein Drittel teurer ist als herkömmliche Lebensmittel. Im Vorjahr hat der heimische Lebensmittelhandel bereits 90.000 Tonnen als "Bio"' vermarktete Produkte verkauft: Wert 202 Mio. Euro. Im Vergleichszeitraum 2005 wanderten noch 74.000 Tonnen Bioprodukte (exklusive Brot)im Wert von rund 150 Mio. Euro über den Ladentisch.

Mengenmäßig liegt der Anteil der Biowaren im Einzelhandel mittlerweile bei 5,7 Prozent (exklusive Brot), wertmäßig liegt "Bio" bei 4,9 Prozent, so die am Donnerstag präsentierten Ergebnisse des Agrarmarkt Austria (AMA) Marketing (RollAMA-Analyse für 2006).

16 Prozent "Nur-Bio-Käufer"

Bereits ein Großteil der Österreicher (87 Prozent) greifen "zumindest gelegentlich" zu Bio-Frischwaren. Dies zeigen die Verkaufszahlen des Lebensmittel-Einzelhandels. Der Anteil der "Nur-Bio-Käufer" macht 16 Prozent aus. Die Zahl der Verbraucher, die laut einer AMA-Motivanalyse vom Februar 2007 häufig zu Nahrungsmitteln mit Bio-Etikett greifen, liegt mittlerweile bei 33 Prozent.

Milch- bzw. Milchprodukte sowie Eier gehörten zu den am häufigsten gekauften Bioprodukten in Österreich im Vorjahr, gefolgt von Bio-Frischobst und -Gemüse. Bio-Fleisch hat laut AMA erst einen wertmäßigen Anteil von 2,8 Prozent am gesamten heimischen Fleischkonsum.

Bio-Frischwaren sind im Durchschnitt um ein Drittel teurer als herkömmliche Produkte, genau 36 Prozent. Der höhere Preis habe noch vor zwei Jahren fast die Hälfte (46 Prozent) der Konsumenten vom Kauf von Biowaren abgehalten, so die Untersuchung. Im Februar dieses Jahres gab nur mehr ein knappes Drittel (32 Prozent) der Befragten an, dass ihnen die Bio-Alternative zu teuer sei.

Diskonter setzen auf bio

Zusätzlich nimmt der Anteil der Diskonter am Bio-Markt zu. Diese drängen mit ihren Eigenmarken auf den Bio-Markt. Seit dem Jahr 2003 sind Lebensmittel-Diskonter um 10 Prozent mengenmäßig mehr geworden und halten bereits einen Anteil von über 35 Prozent. Wertmäßig liegt der Absatz von Bio-Produkten bei den heimischen Diskontern bei 27 Prozent des gesamten Einzelhandels.

Der größte Nutzen, der für den Kauf von Bio-Produkten spreche, sei für die Verbraucher das Bewusstsein der gesunden Ernährung, geht aus der AMA-Umfrage hervor. Mittlerweile sei dies bereits für 50 Prozent das Hauptargument für den Kauf von Bioware. Auch das Fehlen von chemischen Zusatzstoffen sei ein wichtiger Beweggrund für die Konsumenten. Immer weniger vertreten allerdings die Ansicht, Bio schmecke besser als Produkte aus konventioneller Landwirtschaft. Was aber laut AMA durchaus zählt, ist die Überzeugung, mit dem Kauf von Bio-Produkten die Landwirte zu unterstützen bzw. Gewissheit über die Herkunft der Produkte zu haben.

Weiteres Wachstum

Aber selbst "eingefleischt Bio-User" geben nur 13 Prozent ihrer Ernährungsausgaben für Bioprodukte aus, so die Umfrageergebnisse. Damit ist ein weiteres Wachstum am Bio-Markt vorprogrammiert, prognostiziert die AMA.

Die Daten der RollAMA (rollierende Agrarmarktanalyse der AMA Marketing in Zusammenarbeit mit Market und KeyQUEST Marktforschung) beziehen sich auf Aufzeichnungen der Einkäufe von 1.400 österreichischen Haushalten. Erfasst werden Fleisch und Geflügel, Wurst, Milch und Milchprodukte, Käse, Obst, Gemüse, Eier, Kartoffeln, Tiefkühl-Produkte, teilweise Fertiggerichte, aber nicht Brot und Gebäck. (APA)