Wiener Innenstadt, Ecke Kohlmarkt/Wallnerstraße.

Foto: STANDARD/Cremer
Der Run auf Top-Lagen in Wien will nicht enden. "Obwohl es de facto kein Angebot gibt, wollen nach wie vor zahlreiche weitere internationale Top-Retailer in die besten Flächen Wiens", berichtet der Immobiliendienstleister Colliers Columbus in seinem "Immobilienmarktbericht 2007".

Luxus-Labels wie Tiffany, Dolce & Gabbana, Bulgari, Diesel oder Burberry, welche zuletzt am Kohlmarkt, der Luxusmeile Wiens, neue Geschäftslokale eröffnet haben, müssen Topmieten bezahlen, die fast schon Londoner oder Pariser Niveau erreicht haben. Auch auf der Kärntner Straße habe die Errichtung eines 18.000 Quadratmeter großen Kaufhauses durch Peek & Cloppenburg und die damit verbundenen Ausmietungen die Mieten in die Höhe getrieben.

Abseits der Top-Lagen allerdings ein völlig anderes Bild: Einen leichten Aufschwung habe einzig die Favoritenstraße verzeichnet, diese werde jetzt auch für internationale Mieter interessant. Ansonsten habe sich der Trend der vergangenen Jahre fortgesetzt, "die 1B-Lagen wie die Meidlinger Hauptstraße werden kaum nachgefragt, es setzt sich der Trend zu den Billiganbietern fort, wodurch auch ein weiterer Absturz der Mieten in diesen Bereichen zu befürchten ist", heißt es in dem Bericht.

Büromarkt: Innenstadt boomt

Auch auf dem Büromarkt sieht man bei Colliers Columbus eine Bewegung hin zu Top-Lagen in der Innenstadt. Besonders nachgefragt sind hochwertige Flächen in 1A-Lagen, meist aufwändig revitalisierte Altbauten.

Die Vermietungsleistung 2006 lag bei ca. 390.000 Quadratmetern, wobei nur ca. 150.000 davon tatsächliche Neuvermietungen (Expansion) waren. Der Rest resultierte aus Umzügen (alte Flächen, die durch besser gelegene oder besser ausgestattete ersetzt wurden). 2007 erwartet Colliers Columbus eine Vermietungsleistung von 380.000 Quadratmeter, "wobei sich jetzt schon abzeichnet, dass sich der Trend Richtung Innenstadt weiter verstärkt".

Das Büro-Neubauvolumen werde 2007 rund 200.000 Quadratmeter betragen. Neubauprojekte in der City gibt es mit Ausnahme des Schwarzenbergplatzes keine, dafür umso mehr im 3. Bezirk (TownTown, Office Campus Gasometer). Beim Projekt Euro Plaza im 12. Bezirk wurde Mitte 2006 mit der Baustufe 4 begonnen. 30 Prozent der im Herbst 2008 auf den Markt kommenden 55.000 Quadratmeter Verkaufsfläche seien bereits vorvermietet.

10,4 Millionen Quadratmeter Bürofläche Ende 2007

Insgesamt wird der Wiener Büroflächengesamtbestand Ende 2007 ca. 10,4 Millionen Quadratmeter betragen, nach 10,2 Millionen 2006 und 10,0 Millionen im Jahr 2005. Die Leerstandsrate werde Ende 2007 bei sechs Prozentn liegen, wobei der Großteil des nachhaltigen Leerstands Gebäude betrifft, "die 30 bis 100 Jahre alt sind, gar nicht oder in einer nicht marktgerechten Weise renoviert wurden und nicht mehr dem heutigen Stand der Technik entsprechen".

Im Vergleich zu anderen europäischen Städten sind die Mieten 2006 gegenüber 2005 stabil geblieben. Die Spitzenmieten lagen 2006 bei 20 Euro/m², für heuer wird ein Anstieg auf 21 Euro erwartet. (map)