Wana - Bei zweitägigen Kämpfen zwischen pakistanischen Stämmen und Al-Kaida-Extremisten sind an der afghanischen Grenze fast 50 Menschen getötet worden. Den pakistanischen Regierungsangaben zufolge waren unter den Toten mindestens 35 Extremisten aus dem Ausland, die meisten davon aus Usbekistan.

Die Kämpfe brachen am Montag bei Wana in der Region Süd-Wasiristan aus, die als Unterschlupf der Extremisten dient. Dem pakistanischen Militär zufolge wurden zudem weitere 30 Menschen verletzt. Ein Sicherheitsvertreter sagte, die Stämme hätten die Extremisten aufgefordert, die Waffen niederzulegen. "Die Stammesmänner sind sie leid, weil sie ihr Leben und ihre Geschäfte nachteilig beeinflussen", sagte der Sprecher der Armee.

Die Spannungen in der Region haben zugenommen, seit die pakistanische Regierung die Stämme gedrängt hat, mehr gegen das Einsickern von Extremisten nach Afghanistan zu unternehmen. Pakistan steht unter internationalem Druck, entschlossener gegen die Anhänger des Terrornetzwerks Al-Kaida und die radikal-islamischen Taliban vorzugehen, die der NATO im Süden Afghanistans seit Wochen verstärkt Widerstand leisten.

Nachdem US-geführte Truppen 2001 die Taliban in Afghanistan gestürzt hatten, waren Hunderte ausländische Extremisten in die halbautonomen Stammesgebiete in den pakistanischen Grenzregionen geflohen, darunter Usbeken, Tschetschenen und Araber. Die ersten Kämpfe waren vor ungefähr zwei Wochen ausgebrochen, nachdem Extremisten versucht hatten, einen regierungsfreundlichen Stammesführer umzubringen. Bei den Auseinandersetzungen wurden 17 Menschen getötet, die meisten waren ebenfalls Usbeken. (APA/Reuters)