Klagenfurt - In Kärnten waren zu Mittag noch immer 3.000 Haushalte ohne Strom, trotz Dauereinsatzes der Monteurtrupps des Landesenergieversorgers Kelag.

Vorstandsdirektor Hermann Egger zeigte sich optimistisch, bis zum Abend eine flächendeckende Versorgung wiederherstellen zu können. Lediglich einzelne Häuser in exponierten Lagen könnten noch länger stromlos sein. Der Schaden am Leitungsnetz beträgt mindestens eine Million Euro. Hilfreich für die Reparaturtrupps war die Wetterbesserung.

Ersten Schätzungen zufolge dürften auch mindestens 100.000 Festmeter Holz vom Schneebruch betroffen sein, erklärte Agrarlandesrat Josef Martinz.

Der Schaden wird mit mindestens zwei Mio. Euro beziffert. Laut Martinz ist es vor allem in den Tallagen zu vielen Einzelbrüchen gekommen. Dadurch würden die Aufarbeitungskosten stark ansteigen. Derzeit sei auf Grund der Schneelage an diese Arbeiten aber nicht zu denken, die Forststraßen seien noch unzugänglich. Die Schwerpunkte der Forstschäden liegen im Gailtal und im Drautal sowie im Raum Bleiburg. In der kommenden Woche soll mit den detaillierten Erhebungen begonnen werden, die Aufräumarbeiten dürften erst nach Ostern einsetzen.

Verkehrsbehinderungen in Vorarlberg

Anhaltend tiefwinterliche Verhältnisse sorgten in Vorarlberg für Verkehrsbehinderungen. In Steigungen blieben immer wieder Fahrzeuge hängen. Vor allem auf der Arlberg-Schnellstraße S16, im Schwarzachtobel zwischen Schwarzach und Alberschwende und auf der Achrain-Verbindung in den Bregenzerwald (L200) kämpften Lkw-Chauffeure mit ihren Fahrzeugen und den Schneefahrbahnen. Die Lawinengefahr war weiter erheblich.

Noch mehr Neuschnee in Tirol

Tiefwinterlich präsentierte sich auch Tirol zu Frühlingsbeginn. Vor allem in Nordtirol schneite es intensiv. Gebietsweise bestand große Lawinengefahr (Stufe "4"). Es kam zu mehreren Verkehrsunfällen. Am ergiebigsten waren die Schneefälle mit 50 bis 70 Zentimetern entlang der Nordalpen. Inneralpin und entlang des Hauptkammes gab es bis zu einem halben Meter Neuschnee.

Oberösterreich: Lawinengefahr

In Oberösterreich wurde die Lawinengefahr höheren Lagen ebenfalls als "groß" eingestuft. In 24 Stunden sind im Bergland nochmals 30 bis 50 Neuschnee gefallen. Auch in Niederösterreich hat es weiter geschneit, am stärksten im Waldviertel: Im Raum Ottenschlag, Waidhofen a.d. Thaya und Weitra fielen bis zu 30 Zentimeter. In Salzburg betrugen die Neuschneesummen seit Montag im Bereich der Nordalpen und Tauern 50 bis 90 Zentimeter, am Alpenhauptkamm teilweise sogar über einen Meter und im Lungau bis zu 70 Zentimeter. Die Lawinengefahr ist groß bis erheblich.

Arbeitsunfall bei der Schneeräumung

Ein tödlicher Arbeitsunfall bei der Schneeräumung ereignete sich Mittwochfrüh in Grundlsee (Bezirk Liezen). Der 33-jährige SPÖ-Bürgermeister der Gemeinde wurde bei Arbeiten mit einer Heckmulde eingeklemmt. Trotz Hilfe durch einen Briefträger und einen Passanten starb er noch an der Unfallstelle. Dienstagnachmittag und in der Nacht auf Mittwoch waren im Ausseerland 30 bis 50 Zentimeter Schnee gefallen.

Jener 65-jähriger Wiener, der am Dienstag bei einer Lawine auf der Raxalpe im Grenzgebiet zwischen Niederösterreich und der Steiermark verschüttet worden war, ist am Mittwoch im AKH Wien gestorben. Infolge von Unterkühlung war ein Herz-Kreislaufversagen eingetreten. (APA)