Fort Campbell - Ein Militärgericht im US-Bundesstaat Kentucky hat am Montag (Ortszeit) einen Soldaten wegen der Tötung von drei unbewaffneten irakischen Gefangenen zu zehn Jahren Haft verurteilt. Das Gericht befand den 24-jährigen Unteroffizier Raymond Girouard schuldig, im Mai 2006 die Erschießung von drei Gefangenen angeordnet zu haben, nachdem ein Vorgesetzter über Funk die Frage stellte, warum sie noch lebten. Girouard wird in Unehren aus der Armee entlassen. Nach den Feststellungen des Gerichts hatte er nach den Todesschüssen versucht, die Ermittlungen der Justiz zu behindern und Mitwisser zum Schweigen zu bringen.

Girouard war Truppenführer von mehreren US-Soldaten, die im Mai 2006 bei einem Angriff auf einen mutmaßlichen Al-Kaida-Stützpunkt in der zentralirakischen Provinz Salaheddin drei irakische Gefangene töteten. Nach der Tat hatten die Soldaten der 101. Luftlandedivision, einer Eliteeinheit der US-Armee, einen Fluchtversuch der drei Opfer vorgetäuscht. Ein Mitglied der Einheit bezichtigte die Soldaten jedoch wenig später des Mordes und brachte so das Verfahren vor dem Militärgericht ins Rollen.

Girouard gab vor dem Militärgericht zu, zwei seiner Soldaten am Tatort leicht verletzt zu haben, um zu vertuschen, dass die Gefangenen kaltblütig erschossen wurden. Vor Girouard wurden in dem Fall zwei Soldaten zu jeweils 18 Jahren Haft und ein dritter zu einer Haftstrafe von neun Monaten verurteilt. (APA)