Was gab es

für einen Aufschrei des Entsetzens, als Jaguar erstmals mit einem Dieselmodell auf den Markt kam. Was für eine Entrüstung, als die ersten elitären Cabriolets mit dieser vermeintlich proletarischen Antriebsvariante der Sonne entgegenfuhren. Allein, Markterfolg und Verbrauchswerte gaben jenen bösen Marketing-Menschen, die das angezettelt hatten, Recht.

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Nun also

Alfas Spider. Nicht, dass die bisherigen Motorisierungen nicht zum feschen Italo-Roadster passen würden. Doch weil das Fahrzeug im Vergleich zu manch germanischem und japanischem Gegner recht massereich geworden ist, wurden im direkten Vergleich ständig Leistungsentfaltung und Trinksitten bekrittelt. Damit dürfte nun Schluss sein, der Diesel-Spider soll's richten.

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Zur

technischen Konfiguration: 2,4 JTDM, das bedeutet 200 PS gradaus und 400 Nm Drehmoment. Dazu gereicht wird eine gut abgestimmte, leichtgängige 6-Gang-Schaltung. Automatik gibt's nicht. Noch nicht: 2008 wird's womöglich soweit sein, hört man hinter der Hand von Alfa.

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Erste

Testkilometer zwischen Genua und Rapallo brachten nun - nein: keinen Sonderfrieden mit den Russen, sondern einen durchaus befriedigenden Eindruck.

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Erstens

ist der Motor nämlich hervorragend geräuschgedämmt, zweitens liefert er sportlichen Vortrieb, wie man sich dies für einen Roadster wünschen kann (wenn man nicht unbedingt gern schaltfaul hochdrehen will).

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Drittens

freilich: 6,8 Liter Verbrauch auf 100 km im Drittelmix. Das wird im realen Fahralltag erfahrungsgemäß ein bisserl mehr, ist aber in Summe eindeutig ein Vernunft-Argument für diesen Traumroadster.

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Auch ein Traum,

aber eher in Richtung Alb, sind hingegen die Preise: Mindestens 42.900 €, eine wahrlich selbstbewusste Ansage. Und noch kräftig ausbaufähig, etwa per Glas-Windschott (80 €), Tempomat (220 €) etc.

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Was in jedem Fall

und generell für den Spider spricht: Italianitá. Design. Die italienische Leichtigkeit des Designs. Speziell das Heck gewinnt jeden Schönheitswettbewerb. Und zurück zum Diesel, Fahrimpression: Ein wenig schlägt die gewisse Schwere des Systems zu Buche, 1660 kg sind kein Lercherl für einen Zweisitzer.

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Der

drehmomentstarke Diesel macht dies aber zumindest auf der Antriebsseite wett, und das Fahrwerk hat auch noch einige Reserven für die Welt der Kurven.

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Bleibt

also zusammenfassend zu sagen: Der Welt erster Diesel-Roadster ist eben aufgrund der Motorisierung sowohl schockierend als auch interessant, Stichwort Performance und Umwelt.

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Logisch

ist der Schritt aber schon, weil auch der Brera, mit dem der Spider auf weiten Strecken baugleich ist, schon mit diesem feinen Diesel erhältlich ist. Weit gehender Gleichstand herrscht auch bei der Jahresabsatzplanung: je ca. 8000 Spider und Brera insgesamt.

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Alfa

rechnet damit, dass sich rund 40 Prozent der Spider-Kunden für den 2,4 JTDM entscheiden. Ausgerechnet im Dieselland Österreich ist man bei der Prognose mit rund zehn Prozent deutlich vorsichtiger. Wir würden aber fast wetten, dass es mehr werden. Wer wagt, der gewinnt. (Andreas Stockinger, AUTOMOBIL, 16.3.2007)

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Alfa Romeo

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