Merkel erklärte, für Deutschland sei die transatlantische Partnerschaft immer ein entscheidender Anker der Außenpolitik gewesen. Die Kanzlerin, die für eine Wirtschaftspartnerschaft zwischen den USA und der Europäischen Union (EU) eintritt, sagte, keiner der beiden Wirtschaftsräume könne allein die Herausforderungen der Globalisierung wirkungsvoll meistern. Sie plädierte dafür, Länder mit gemeinsamen Wertvorstellungen sollten stärker kooperieren. Merkel sprach sich auch dafür aus, bei der ins Stocken geratenen Doha-Welthandelsrunde über den Abbau von Hindernisse doch noch eine Einigung zu versuchen. Dazu müssten sich allerdings alle Seiten bewegen. Steinmeier in den USA
International
Raketenabwehr: Merkel und Steinmeier warnen USA vor Alleingang
Deutsche Außenminister will kein neues Wettrüsten in Europa
Berlin - Bundeskanzlerin Angela Merkel
hat die USA vor Alleingängen beim Aufbau eines
Raketenschutzschildes gewarnt. Sie sei der tiefen Überzeugung,
es gelte noch stärker als früher die Erfahrung, "dass
Alleingänge nie jemandem gut bekommen sind", sagte die
CDU-Chefin am Montag mit Blick auf den Streit um die Pläne der
USA für ein Raketenabwehrsystem in Osteuropa. Während einer
Veranstaltung der Union in Berlin appellierte sie, über solche
Dinge gemeinsam zu sprechen. In Polen sollen nach den US-Plänen
ballistische Raketen stationiert werden, Tschechien ist als
Standort für ein Radarsystem vorgesehen. Mit dem System sollen
nach Angaben der USA Angriffe etwa aus dem Iran oder Nordkorea
abgewehrt werden. Russland hat das Vorhaben scharf kritisiert.
Außenminister Frank-Walter Steinmeier hatte am Wochenende die
USA vor einem neuen Wettrüsten und einer Spaltung Europas
gewarnt.
Auch der deutsche Außenminister Frank-Walter
Steinmeier warnt. Einen Tag vor seiner Reise nach
Washington forderte der SPD-Politiker die Bush-Regierung am Samstag
zur Zusammenarbeit in der Sicherheitspolitik auf und warnte vor der
Spaltung Europas und der NATO. In einem Gastbeitrag für die
"Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" schrieb Steinmeier, die
Gefahr eines neuen Wettrüstens müsse dringend verhindert werden.
(APA/AP)