Eine Häufung von U-Ausschüssen könne man vermeiden, wenn es etwa gesetzlich nur eine bestimmte Anzahl von Ausschüssen pro Jahr geben dürfe, meinte Graf. Die bisherige Arbeit des Banken-Ausschusses hat laut dem Ausschussvorsitzenden jedenfalls viel gebracht. Ein Abschluss der Ausschussarbeit bis Sommer sei realistisch, wenn man im Juni noch fünf bis sieben Sitzungstage einschiebe.
"Fürchterliches Bild der Finanzmarktaufsicht"
Im Banken-Ausschuss habe man ein "fürchterliches Bild der Finanzmarktaufsicht in Österreich" festgestellt, dies habe viel mit der Kompetenzverteilung auf mehrere Institutionen zu tun. "Einer schiebt dem anderen den Ball zu, es gibt zu viele Spieler", sieht Graf großen Handlungsbedarf. Ziel einer Reform müsse sein, dass nur eine Behörde zuständig gemacht werde statt wie bisher drei. Je nach politischer Couleur werde zwischen der Finanzmarktaufsicht (FMA) und der Nationalbank (OeNB) präferiert. Dem FPÖ-Abgeordneten selbst wäre eine unabhängige Finanzmarktaufsichtsbehörde am liebsten.
Bei den Befragungen zur Atomic-Pleite im Bankenausschuss kann Graf trotz widersprüchlicher Aussagen "selbstverständlich" Schlussfolgerungen ziehen: Das Handeln der BAWAG und der Justiz sei "fragwürdig" gewesen. Manche hätten gut verdient an der Pleite, die Familie Rohrmoser habe draufgezahlt. "Alle anderen Betreiber des Konkurses, die BAWAG, der Masseverwalter, sind gut ausgestiegen", sagte der FPÖ-Politiker.