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Walter Schachner konnte in München seine Visionen nicht umsetzen.

Foto:Stuart Franklin/Bongarts/Getty Images
München - Die ohnehin nur bis Sommer befristete Zusammenarbeit zwischen dem deutschen Fußball-Zweitligisten TSV 1860 München und seinem österreichischen Trainer Walter Schachner steht auf einer harten Probe. Nach der 0:3-Heimpleite gegen den FC Augsburg am Freitagabend ließ der Steirer Amtsmüdigkeit erkennen. "Ich muss mich echt schämen für die Leistung meiner Mannschaft heute", bilanzierte Schachner und heizte danach Spekulationen über seine Zukunft an.

Ob er weiter Trainer bleibe, wurde Schachner gefragt, die Antwort kam erst nach langem Schweigen: "Das kann ich Ihnen nicht sagen. Aber es muss eine Lösung geben, bei der es nicht um die Person Schachner geht, sondern um den Kultklub 1860." Zwar schrieb die "Bild"-Zeitung am Samstag, dass die sofortige Trennung zwischen dem 50-Jährigen und 1860 beschlossene Sache sei, vom Verein gab es aber keine ausführliche Stellungnahme zum Thema. Am Saisonende wird Schachner ohnehin gehen und von Amateur-Coach Marco Kurz abgelöst.

Sondersitzung der Geschäftsführung

Viel wurde über die Trainerfrage spekuliert. Worüber die Geschäftsführung am Samstagvormittag tagte, wurde nicht verraten. Fast wortlos verließ Geschäftsführer Stefan Reuter das Vereinsgelände und gab entgegen vorheriger Ankündigung des Pressesprechers nicht die heiß erwartete Erklärung ab. Schachner selbst schwieg ebenfalls und verwies auf eine ominöse, bis zum Nachmittag nicht versandte Pressemitteilung.

Die Partie gegen Augsburg ist der Tiefpunkt eines Negativtrends, sechs der letzten neun Partien haben die "Löwen" verloren. "Es tut mir Leid um die Zuschauer. Ich als Spieler würde mir vor einer solchen Kulisse den Arsch aufreißen", schimpfte Schachner und kritisierte die Einstellung einiger seiner Spieler: "So kann das nicht weitergehen."

Sogar von den eigenen Fans wurden die "Löwen" verspottet. Voller Hohn beteiligten sie sich im mit 69.000 Zuschauern ausverkauften Stadion an der Augsburger Jubel-Laola oder ließen ihren Frust mit "Wir haben die Schnauze voll"-Sprechchören heraus. (APA/dpa)