Berlin - Bei den Nominierungen zum diesjährigen Deutschen Filmpreis ist Österreich stark vertreten. Mit sieben Nominierungen gehen "Die Fälscher" des österreichischen Regisseurs Stefan Ruzowitzky ins Rennen um den mit insgesamt 2,9 Millionen Euro höchstdotierten deutschen Kulturpreis, der am 4. Mai in 15 Kategorien in Berlin verliehen wird. "Workingman's Death" von Michael Glawogger ist als beste Doku nominiert, Monica Bleibtreu und Karl Markovics als beste Hauptdarsteller.

Die großen Favoriten für den Deutschen Filmpreis 2007 sind mit jeweils acht Nominierungen Tom Tykwers Romanverfilmung "Das Parfum" und der Gefängnisfilm "Vier Minuten" von Chris Kraus. Zu den insgesamt sechs in der Kategorie "Bester Spielfilm" nominierten Filmen gehören neben Ruzowitzkys deutsch-österreichischem Berlinale-Beitrag über Häftlinge des Konzentrationslagers Sachsenhausen außerdem "Wer früher stirbt ist länger tot" von Marcus H. Rosenmüller, "Emmas Glück" von Sven Taddicken und "Winterreise" von Hans Steinbichler. Das gaben die österreichische Schauspielerin Senta Berger als Präsidentin der Deutschen Filmakademie und Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) am Freitag im ZDF-"Morgenmagazin" bekannt.

Die Hauptdarstellerinnen des Films "Vier Minuten", die gebürtige Wienerin Monica Bleibtreu und Hannah Herzsprung, sind beide in der Kategorie beste weibliche Hauptrolle nominiert. Nachwuchstalent Herzsprung hat für ihre Rolle in "Das wahre Leben" außerdem Chancen auf einen Preis als beste Nebendarstellerin. Als Hauptdarsteller sind neben " Fälscher" Karl Markovics Jördis Triebel für "Emmas Glück", Josef Bierbichler für "Winterreise" und Jürgen Vogel für "Der freie Wille" nominiert. Als beste Nebendarstellerinnen gehen neben Herzsprung auch Barbara Auer ("Der Liebeswunsch") und Sabine Timoteo ("Ein Freund von mir") an den Start. Für die beste männliche Nebenrolle wurden nominiert Sylvester Groth ("Mein Führer"), Hinnerk Schönemann ("Emmas Glück") und Devid Striesow ("Die Fälscher").

In der Kategorie Regie konkurrieren Tom Tykwer ("Das Parfum"), Chris Kraus ("Vier Minuten"), Marcus H. Rosenmüller ("Wer früher stirbt ist länger tot") und Matthias Glasner ("Der freie Wille"). Rosenmüller und Kraus sind neben Ruzowitzky ("Die Fälscher") auch für das beste Drehbuch nominiert. Tykwers "Parfum", die Kinoversion des Romans von Patrick Süskind, erhielt Nominierungen auch für beste Kamera, Schnitt, Szenenbild, Kostümbild, Tongestaltung und Filmmusik. In der Kategorie "Kinder- und Jugendfilm" treten Detlev Bucks "Hände weg von Mississippi" und Gregor Schnitzlers "Die Wolke" an. Als bester Dokumentarfilme ist neben "Workingman's Death" "Das kurze Leben des José Antonio Gutierrez" von Heidi Specogna nominiert.

Die Lola-Trophäen des Deutschen Filmpreises werden am 4. Mai bei einer Gala im Berliner Palais am Funkturm übergeben. Die Nominierten und später auch die Gewinner werden von den mehr als 800 Mitgliedern der Deutschen Filmakademie geheim gewählt. Bereits die Nominierungen sind mit Preisgeldern verbunden. In der Spielfilm-Kategorie gibt es für jeden Nominierten 250 000 Euro, beim Dokumentarfilm 100 000 Euro und beim Kinder- und Jugendfilm 125 000 Euro, die für ein neues Projekt verwendet werden müssen. (APA/dpa)